Der Roman „No und ich“ von Delphine de Vigan erschien zuerst 2007 in Frankreich. 2008 wurde es vom Verlag Droemer auch hier in Deutschland herausgebracht, übersetzt von Doris Heinemann. Der Roman umfasst 251 Seiten, die als gebundenes Buch 16,95 Euro kosten.
„No und ich“ ist ein Buch für Jugendliche, könnte aber auch für Erwachsene interessant sein.
Lou muss in der Schule ein Referat halten. Sie entscheidet sich, über die Geschichte einer jungen Frau zu berichten, seit wann und warum diese auf der Straße lebt. Am Tag davor hat sie No getroffen, eine junge Obdachlose, und versucht diese zu überreden, ihr ihre Geschichte zu erzählen. Nach langem Zögern willigt No ein.
Nachdem sie sich schon oft verabredet hatten, hat No Lou fast alles berichtet und Lou beschließt, No zu helfen. So versucht Lou ihre Eltern zu überreden, No aufzunehmen und sie in das Zimmer ihrer toten Schwester ziehen zu lassen. Sie hat sich viele Argumente überlegt, um ihre Eltern zu überzeugen, doch sehr schnell wollen ihre Eltern No kennen lernen, womit Lou nicht gerechnet hat, da ihre Mutter seit dem Tod ihrer kleinen Schwester unter Depressionen leidet.
Als sie No ihren Eltern vorstellen möchte, überredet Lou No sich erst bei einem Freund aus ihrer Klasse zu waschen und zu duschen. Ihre Eltern stimmen zu, dass No bei ihnen einzieht. Mit der Zeit erholt sich No und gewöhnt sich ein. Da sie nun eine Anschrift hat, findet sie auch eine Arbeit, Lou verliebt sich und alles scheint perfekt. Doch plötzlich fängt No an, Medikamente von Lous Mutter zu stehlen, und ihr geht es immer schlechter…
Diese Geschichte wird aus Lous Sicht erzählt, und die Autorin schafft es, die Gedanken und Gefühle von Lou anschaulich und verständlich zu beschreiben. Die Autorin wechselt recht häufig die Zeitformen, jedoch nicht unkontrolliert, so dass alles übersichtlich bleibt.
Das Buch gefällt mir sehr. Es ist ausdrucksstark, fesselnd, realistisch und einem wird die Sicht auf das Leben in Paris aus der Sicht von Lou gezeigt – und zwar auf eine interessante Weise. Insgesamt lässt sich dieser Roman nur weiter empfehlen.
Kerrin Tebeck, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium