Alles begann 1948, in der Nachkriegszeit, als zwei deutsche Schüler für ein Jahr in die USA reisten und Jahre darauf Schüler aus den USA Deutschland besuchten. Seitdem gibt es das Auslands/High-School-Jahr. Heute versteht man ihn nicht mehr nach dem „Inbound“-Prinzip, wo ein direkter Austausch mit Gegenbesuch stattfindet, sondern als einen kulturellen Austausch, in dem man das Land näher kennenlernt und die Selbstständigkeit fördert. Das Jahr selber stellt einen Erfolg im Leben dar, da man selbstständiger wird und die Sprache leicht erlernen kann.
Die meisten Jugendlichen werden von Mitschülern zu einem Auslandsjahr angeregt. Bücher oder Filme wecken ebenfalls das Interesse.
Ein Austauschjahr wird in drei Abschnitte aufgeteilt: die Vorbereitung, das eigentliche Jahr und die Nachbereitung bzw. der Wiedereinstieg ins normale Leben.
Die Vorbereitung nimmt wahrscheinlich die meiste Mühe in Anspruch. Sie beginnt mit der Auswahl der Organisationen. Diese ist sehr mühselig, denn es gibt keine verlässliche Bewertung dafür.
Erfahrungsberichte geben eine kleine Vorstellung von der Organisation. Sie können aber auch nichts Genaues aussagen, da man sowohl von der „schlimmen Enttäuschung“ als auch von dem „besten Jahr des Lebens“ zu der gleichen Organisation berichten kann. Es gibt auch die Möglichkeit, den Schüleraustausch privat zu organisieren.
Manchmal werden finanzielle Hilfen wie Stipendien angeboten. Man kann auch Auslandsbafoeg, eine finanzielle (Studien)hilfe, die zur Förderung der Bildung vom Staat zur Verfügung gestellt wird, beantragen. Man erhält dann monatlich einen vom Einkommen der Eltern abhängigen Betrag, der nicht zurückgezahlt werden muss.
Wenn nun eine Organisation gefunden wurde, schickt man eine Bewerbungan die Organisation. Diese sollte den Lebenslauf, eine kleine Beschreibung und die letzten Zeugnisse beinhalten. Wenn man ein Stipendium beantragt, fügt man noch Dokumente, die die finanzielle Lage oder kreative/soziale Arbeit belegen, hinzu. Es dauert in der Regel ziemlich lange, bis eine passende Gastfamilie gefunden wird, die dem Profil des Austauschschülers entspricht. Diese bekommt man dann relativ spät mitgeteilt.
Im Austauschjahr durchläuft man meist acht Phasen:
die Ankunft, das Einleben (Identifizierung mit der Umwelt), die „Spielregeln“ der Umwelt, Kulturschock (ein Zustand, an dem einem alles fremd erscheint/Verwirrung), Holiday blues, Verstehen, Vorbereitung auf Rückkehr und Wiedereingliederung.
Im Ausland sollte man sich bemühen, möglichst viel und häufig mit der Familie oder den Mitschülern zu sprechen. Nur dadurch erlernt man die Sprache. Die Rückkehr wird ein emotionales Erlebnis sein: Man ist traurig
das Land und die Leute, die man ins Herz geschlossen hat, zu verlassen, und glücklich, die eigene Familie wiederzusehen.
Quellen: Markus Eckert, Gabriel Richter (ehem. Austauschschüler), Ratgeber „Handbuch Fernweh“ und „ein Schuljahr in den USA“, Broschüren von diversen Organisationen, www.yfu.de,www.weltweiser.de
Leiling Ng, Düsseldorf, Gärres-Gymnasium