Uwe Eisemann spricht regelmäßig bei seiner Arbeit im Rahmen der polizeilichen Diebstahlprävention vor interessierten Düsseldorfer Bürgern.
„Meine Damen und Herren, stellen sie sich vor, Sie nehmen drei Einhundert- Euro-Scheine, legen sie flach auf Ihre ausgestreckte Hand und gehen in Benrath die Hauptstraße hoch und runter. Was denken Sie jetzt dabei? Bestimmt. Der ist verrückt, das würde ich nie tun. Aber nichts anderes macht jeder Zweite von Ihnen mit seinem teuren Handy.“
Herr Eisemann ist der „Dorfsheriff“ von Holthausen. Naja, genauer gesagt ist er Stadtteilpolizist. Er arbeitet unter anderem in Kindergärten, Schulen, mit Senioren und ist Ansprechpartner für die Bürger vor Ort. Zum Polizeidienst gekommen ist Uwe Eisemann nach Abschluss der höheren Handelsschule. Nach dem Ende seiner Schulzeit erfuhr er von einem Bekannten von dem Polizeidienst. Dies hat ihn so neugierig gemacht, dass er sich spontan beworben hatte und zum Einstellungstest eingeladen wurde. Der Aufnahmetest bestand aus einem theoretischen und sportlichen Teil sowie aus einer ärztlichen Untersuchung. Nachdem er alle Tests erfolgreich bestanden hatte, begann er am 1974 seine Ausbildung zum Polizeibeamten.
Die Ausbildung, erzählt Uwe Eisemann, bestand im ersten Ausbildungsjahr größtenteils aus Schule mit sehr viel Theorie, hinzu kam die Schießausbildung. Im zweiten Jahr kam er zur Bereitschaftspolizei und ging parallel noch zur Polizeischule. Bei der Bereitschaftspolizei machte er erste Erfahrungen mit Großeinsätzen, wie zum Beispiel im Fußballstadion und bei Verkehrskontrollen. Sein dritter Ausbildungsabschnitt unterteilte sich in sechs Monate Einzeldienst, d as heißt „richtiger Polizeidienst“ und sechs Monate Anstellungslehrgang, also „wieder Schule“ mit abschließender Prüfung.
Sein weiterer Werdegang führt ihn über den Objektschutz (Objektschutz bedeutet u.a. die Bewachung von Botschaften, Konsulaten usw.) und den Wechseldienst zur Motorradstaffel. Nach weiteren 16 Jahren entschied er sich, zum Bezirksdienst zu wechseln, wo er nun seit vielen Jahren tätig ist.
Uwe Eisemann beschreibt sich als Stadtteilpolizist mit Leib und Seele. Er sei kein Mensch, der nur im Büro sitzt. Viel lieber arbeitet er mit den Menschen auf der Straße, Kindern und Jugendlichen. Ganz besonders wichtig ist seiner Meinung nach für einen Polizisten, dass dieser in jeder Lage Fingerspitzengefühl beweist und seine „Machtposition“ nicht ausspielt. Besonders schön sei es, wenn man nicht im Bösen auseinander geht.
Uwe Eisemann könnte nach fast 40 Jahren im Polizeidienst sicherlich über viele aufregende und spannende Erlebnisse berichten. Auf die Frage nach seinem schönsten Erlebnis im Polizeidienst antwortete er: „In letzter Zeit war es eher eine nette Geschichte. Eine Mutter aus dem Kindergarten erzählte mir, dass ihr Sohn gesagt hat „Wenn ich einmal groß bin möchte ich „Eisemann“ werden.“
Annika Fehr, 8c, Freie Christliche Schule-Gymnasium, Düsseldorf