Archiv der Kategorie: Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Werbung – Was sie uns so alles verspricht…

Vom iPhone bis zur Handcreme, alles wird durch Werbung angepriesen. Es ist verständlich, dass die Hersteller ihr Produkt präsentieren wollen, aber sind es oft auch nur leere Versprechungen?

Jede Werbung verspricht, dass ihr Produkt das Beste vom Besten sei. Es wäre ja auch komisch, wenn wir in der Zeitung lesen würden: „Die neue Handcreme – nicht kaufen, sie stinkt!“ Durch die Werbung werden sogar Bedürfnisse geweckt, von denen man als Verbraucher gar nicht wusste, dass man sie hat. Die Werbung versucht nicht nur ihr Produkt anzupreisen, sie versucht auch, ein Statussymbol zu vermitteln: „Seht, ich kann mir Dies und Das leisten, also bin ich wer!“

Die Werbung dient nicht nur dazu zu informieren, mittlerweile hat sie auch einen Unterhaltungswert. Es werden sogar Preise für die beste Werbung verliehen, zum Beispiel der Goldene Löwe in Cannes.

Wichtigstes Ziel der Werbung ist es, sich im Gedächtnis des Verbrauchers festzusetzen. Dabei scheint es manchmal egal zu sein, ob dies durch positive oder abstoßende Werbung geschieht.

Die Werbung sagt nicht unbedingt immer die Wahrheit, deswegen erlebt man es oft, dass man auf die Werbung hereinfällt. Ein sehr häufiges Beispiel ist, dass Haarfärber eine andere Farbe abbilden, als die, die es am Ende ist. Es ist schwierig zu endscheiden, welcher Werbung man glauben kann und welcher nicht.

Johanna Volk, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Die Geschichte meines ersten Interviews – Aller Anfang ist schwer

Sind Interviews wirklich immer mit einem klopfenden Herz und leicht schwitzigen Händen verbunden? Sollte nicht eigentlich der Befragte eher nervös sein und nicht der Fragesteller? Diese Fragen beschäftigten mich im Augenblick des Interviews noch mehr, als die Fragen, die ich mir für mein Interview mit Achim ausgedacht hatte, für das erste Interview meines Lebens, das allererste!

Ob Achim vorher schon einmal interviewt wurde, weiß ich nicht. Diese Frage habe ich vergessen zu stellen. Er wirkte jedenfalls absolut cool. So cool wie er wirkt, wenn er mir den Ball genau auf die Grundlinie des Platzes spielt. Achim ist nämlich mein absoluter Lieblingstennistrainer. Nun ja, genau genommen ist er auch mein einziger. Aber vor ihm hatte ich Klaus. Klaus war die Oberflasche: Lustlos, belanglos und leider auch erfolglos. Achim ist da ganz anders. Deshalb habe ich ihn mir als Interviewpartner ausgesucht.

Doch was frage ich ausgerechnet einen Tennistrainer?! Spielst du lieber mit gelben oder mit bunten Bällen? Wie viele Bälle sind in deinem Korb? Spielst du die Vorhand lieber cross oder longline? Bei solchen Fragen würden Achim und ich und wohl auch die Leser sofort schläfrig werden. Könnte es die Leser vielleicht interessieren, wer Achims Lieblingstennisspieler ist? Probieren wir es mal. Ich schalte das erste Mal das Diktiergerät an und stelle Achim, der mich auf eine Cola in das Restaurant der Tennishalle eingeladen hat, meine erste Frage. Die Antwort ist präzise: „Roger Federer. Ich finde die Art und Weise wie er spielt unfassbar. Der hat so viele Tricks drauf. Technisch ist er super. Großer Sportler. Respekt!“ Na, das war ja schon eine wertvolle Information.

Das Interview läuft. Der Interviewer wird ruhiger und seine Hände trockener. So kann das Interview weitergehen. Jetzt kann ich mich mit meinen Fragen mal etwas weiter vortasten. „Warum bist du Tennistrainer geworden?“ Ok, zugeben, auch das ist keine Brüllerfrage, aber irgendwie müssen wir ja weitermachen. Achim berichtet, dass er mit 16 Jahren schon Trainerstunden gegeben hat, um neben der Schule ein wenig Geld zu verdienen. Außerdem hat er mit dem Geld der Trainerstunden sein Studium bezahlt und sich dann, als er mit dem Studium fertig war, für seine Leidenschaft, das Tennis entschieden. Mit meiner nächsten Frage wage ich mich etwas weiter ran. Ich frage ihn, ob dies seiner Meinung nach die richtige Entscheidung war. Damit habe ich einen kleinen Volltreffer gelandet: „Wenn ich jetzt so gucke, dass ich hier jetzt schon interviewt werde, dann muss ich sagen, das war eine richtige Entscheidung!“ Mein Interviewpartner ist „happy“und ich hab mein Interview im Griff.

So könnte das noch endlos weitergehen, aber dann würden wir irgendwann wohl oder übel doch noch über die farblichen Vorlieben und die Anzahl der Bälle im Korb sprechen müssen. Das will ich aber weder mir noch Achim noch den RP-Lesern zumuten. Deshalb beende ich das Interview jetzt lieber mit einem Schlag hinter die Auslinie.

Moritz Hauschild, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Selbstversuch – Ein Nachmittag im Rollstuhl

Für einen Selbstversuch haben wir uns für drei Stunden in den Rollstuhl gesetzt und haben die Reaktionen der anderen Spaziergänger beobachtet.

„Achtung, ich liege gleich mit dem Rollstuhl auf dem Rasen“, rufe ich meiner Freundin Leonie zu. Diese beeilt sich, zu mir zu laufen und mich gerade noch vor einem Sturz zu bewahren. Wir sitzen erst seit 20 Minuten im Rollstuhl und sind schon total am Ende. So geht es 1,6 Millionen Menschen in Deutschland und 185 Millionen Menschen weltweit täglich. Jeder zwölfte Einwohner in Deutschland ist schwerbehindert. Aus diesem Grund wollten wir selber diese Erfahrung einmal machen. Anfangs ist es ziemlich unangenehm, da jeder, der an uns vorbeikommt mitleidig schaut und aufmunternd zu lächeln versucht. Das ist so belastend, weil man sich sehr beobachtet fühlt, und ich glaube, dass die, die wirklich nicht laufen können auch gar kein Mitleid möchten. Allerdings sehen die anderen Fußgänger auch alle etwas geschockt aus, als sie ein 13-jähriges Mädchen im Rollstuhl sitzen sehen. Auch für uns ist es merkwürdig, weil wir bei jeder kleinsten Unebenheit des Bodens Angst haben aus dem Rollstuhl zu fallen oder mit den Rädern stecken zu bleiben.

Inzwischen sind wir schon ein kleines Stückchen gegangen und nun müssen wir den Deich runter. „Pass bloß auf, Mona, dass du mich nicht loslässt. Und bremse“, sagt Leonie und hat dabei offensichtlich Panik. Beruhigend sage ich ihr: „Keine Angst, ich passe auf, dass dir nichts passiert!“ Ganz vorsichtig und langsam schiebe ich sie also den Hügel herunter und unten angekommen ist sie scheinbar erleichtert. Während wir weitergehen, bemerken wir die Blicke aller Leute. Jeder sieht uns an, oder verlegen weg. Sogar die Autofahrer gucken, da sie womöglich der Ansicht sind, wir könnten sie nicht sehen. Allerdings sind wir auch noch ziemlich jung und „nur“ etwa zwei Prozent der Behinderten sind Kinder oder Jugendliche. Über die Hälfte der Rollstuhlfahrer auf der Welt sind älter als 65.

Da wir uns inzwischen wenigstens etwas an den Rollstuhl gewöhnt haben, versuchen wir beide uns selber abwechselnd zu schieben. Niemals hätten wir gedacht, dass das so schwer ist. Anfangs muss die jeweils andere noch festhalten, damit wir nicht die Wiese runterfahren. Ich denke darüber nach, dass die Rollstuhlfahrer auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln Probleme haben, da sie die Stufen nicht hoch oder runterkommen. Selbst mit Hilfe können sie nicht mit Bahn oder Bus fahren.

Die am häufigsten vorkommende Ursache sind Krankheiten wie zum Beispiel Multiple Sklerose, Schlaganfall, Glasknochen oder Muskeldystrophie. Fast 84 Prozent sind dadurch erst behindert geworden. Aber es gibt auch die fünf Prozent der Behinderten, die seit Geburt gehandicapt sind und gar keine Chance auf eine Heilung haben, und zwei Prozent, die durch einen Unfall an den Rollstuhl gefesselt wurden. Anschließend gehen wir nach Hause und werden dieses Erlebnis nie mehr vergessen und unsere Fähigkeit zu laufen mehr denn je zu schätzen wissen.

Mona Hummelsbeck und Leonie Schmitt, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Sandstrahltechnik – Tödliche Gefahr für Used-Jeans

Um neue Jeans „used“ wirken zu lassen, wird die Sandstrahltechnik verwendet. Dabei wird mit einem Schlauch Sand unter Hochdruck auf die Jeans geschossen. Dies ist eine gängige Methode, um die Jeans auszubleichen und aufzuweichen.

In der Türkei aber, dort, wo sehr oft die Sandstrahltechnik angewandt wird, besteht der Sand zu circa 80 Prozent aus Quarz. In Deutschland darf diese Technik beispielsweise für die Metallbearbeitung angewandt werden, wenn in dem Sand nur weniger als 0,5 Prozent Quarz enthalten sind. Beim Strahlen des Sandes entsteht sehr viel Staub, der für die dort arbeitenden Menschen sehr gefährlich werden kann, wenn die Schutzkleidung unzureichend ist. Denn dieser Quarz-Staub lagert sich in den Lungen an. Das Quarz verursacht eine Lungenaufblähung und eine Entzündung der Lungenbläschen.

Man erkrankt an der unheilbaren, tödlichen Lungenkrankheit Silikose, die sonst aus dem Bergbau bekannt ist. Schon nach drei Monaten Einwirkung des Staubes kann man erkranken, anders als beim Bergbau. Dort dauert es bis zu einer Erkrankung an die 30 Jahre. Dass es beim Sandstrahlen so schnell geht, liegt daran, dass die Belastung mit Staub eine Million Mal höher ist als normal.

Bei Silikose erreicht das Blut weniger Sauerstoff, wodurch es zum Erstickungstod kommen kann. Die Erkrankten leiden unter Atemproblemen, können schlechter laufen und keine körperliche Arbeit mehr betreiben. Die Betroffenen bedauern es, nicht mehr für ihre Familie sorgen zu können. Auch schon eine kleine Erkältung kann große Auswirkungen haben, denn dann schreitet die Krankheit weiter vor. Man kann nicht mehr sprechen und ist kurzatmig. Allein in der Türkei sind bereits mindestens 1.200 Menschen daran erkrankt, von denen schon 46 gestorben sind. Experten schätzen 5.000 bis 10.000 Erkrankte. Ein Heilmittel gibt es nicht, nur Methoden, die den Tod verzögern können.

Inzwischen ist das Sandstrahlen in der Türkei verboten. Dennoch betreiben es illegale Unternehmen immer noch weiter. Das Sandstrahlen im Allgemeinen ist damit auch noch nicht gestoppt, denn nun erfolgt das Bleichen mehr in den Entwicklungsländern, weil die Marken doch nicht auf diese billige Methode verzichten wollen. Obwohl es Alternativen zum Sandstrahlen gibt, wie beispielsweise die Behandlung mit Enzymen oder das „Stonewashing“, opfern die Firmen Leben für eine billigere Variante dieses Modetrends. Die Clean Clothes Kampagne (kurz CCC) fordert die Marken auf, die Produktion mit Sandstrahltechnik zu unterlassen und dies auch öffentlich mitzuteilen. Schon mehrere Marken haben unter dem Druck zugestimmt.

Cécile Nussbaum, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Kommentar – Unser Schulsystem muss endlich aufwachen!

Das Konzept, das Gymnasium in NRW überall von neun auf acht Schuljahre zu verkürzen, ist noch immer nicht zu Ende gedacht. Zu häufig kämpfen viele Schüler gerade in der Sekundarstufe I mit den gestiegenen Anforderungen in der neuen Lernsituation. Der Grund ist, dass die Grundschulen nicht ausreichend in diese Veränderungen mit einbezogen worden sind. In Klasse vier werden die Schüler mit gymnasialer Empfehlung so meistens nicht richtig auf den künftigen anspruchsvollen Schulalltag vorbereitet.

In NRW gibt es das G8 genannte Turbo-Abi schon seit 2005/2006. Trotz oder gerade wegen der damit gemachten Erfahrungen kommt das Thema aber nicht zur Ruhe. Das überrascht, denn die Ziele des neuen Schulkonzepts sind klar und nachvollziehbar. Gegen einen früheren Start in das Berufsleben oder Studium ist nichts einzuwenden. Das verbessert im Vergleich mit anderen Ländern die Chancen. Aber es ist bislang nicht gelungen, die Nachteile dieser Änderung für die Schüler und Familien in den Griff zu bekommen.

Was ist passiert? Mehr Lernstoff, mehr Unterricht und weniger Zeit für Vertiefung, höheres Lerntempo und eine verkürzte Eingewöhnungsphase in Klasse fünf, das alles sind Nebenerscheinungen von G8. Das bedeutet für viele Schüler auch mehr Schulstress. Sie haben weniger Freizeit. Sport oder Musikschule, Tanzkurs oder einfach das Treffen mit Freunden bleiben auf der Strecke. Eltern werden zu Nachhilfelehrern, weil Ihre Kinder gerade zu Beginn mit dem Lernpensum überfordert sind. Nicht selten sind auch gesundheitliche Probleme, wie Schlafstörungen, Erschöpfung oder Kopfschmerzen die Folge der Belastung.

Ist eine Verbesserung in Sicht? Nein, denn die aktuelle Diskussion bleibt wieder nur an der Oberfläche. Es wird nicht wirklich helfen, wenn es künftig ein Nebeneinander von G8 und G9 gibt. Auch verbessertes Lernmaterial ist zwar notwendig, aber nicht der Schlüssel zu weniger Schulstress. Die Ganztagsschule holt zwar die Betreuung aus der Familie weg, wird aber an der Belastung für die Schüler in Klasse fünf und sechs wenig ändern.

Was muss also passieren? Das Motto lautet: Hilfe zur Selbsthilfe. Die Schüler müssen die Gelegenheit bekommen, sich früher als bisher auf die gestiegenen Anforderungen vorzubereiten. Und das darf nicht davon abhängen, wie viel Geld eine Familie zur Verfügung hat. Hier muss es für alle die gleiche Chance geben. Was ist einfacher, als die Grundschule in das Konzept einzubeziehen? In Klasse vier muss stärker unterschieden werden, damit Schüler mit gymnasialer Empfehlung neben dem fachlichen Lernstoff vor allem lernen, wie man auf dem Gymnasium lernt. Das klingt so einfach und selbstverständlich, dass es verwundert, wie wenig dem Aufmerksamkeit geschenkt wird. Wann wacht unser Schulsystem auf und greift an den richtigen Stellen ein?

Nadine Pothen, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Weihnachten im Krieg – Über Süßigkeiten freuten sich die Kinder besonders

Obwohl der Zweite Weltkrieg herrschte, feierten die Menschen in dieser Zeit Weihnachten. Damals wurde dieses Fest jedoch ganz anders gefeiert als heute.

Wie man heutzutage Weihnachten verbringt, weiß nun wohl jeder, doch wie es früher ablief, das wissen nur die Wenigsten.

Während die Kinder in der Adventszeit Gedichte und Lieder für Heiligabend lernten, backten die Mütter, denen es möglich war, Plätzchen. Der Weihnachtsbaum wurde von den Erwachsenen besorgt und auch geschmückt. Er wurde meistens im Wohnzimmer aufgestellt. Dieses wurde abgeschlossen und war ab diesem Zeitpunkt nur noch für die Eltern zugänglich. An Heiligabend durften die Kinder dann den geschmückten Weihnachtsbaum bewundern. Unter dem Baum lagen, von einem Tuch bedeckt, die Geschenke, wenn es denn überhaupt welche gab. Danach versammelte sich die ganze Familie im Wohnzimmer, doch die erwachsenen Männer fehlten oftmals, da sie im Krieg als Soldaten dienen mussten. Es war somit ungewiss, ob die Männer aus dem Krieg zurückkehren würden. Auch die Familie konnte sich nicht sicher sein, ob ihr Haus während ihres Weihnachtsfestes nicht von einer Bombe getroffen werden würde.

Als nächstes konnte jedes Kind sein gelerntes Gedicht oder Lied vorführen. Nachdem die ganze Familie dann zusammen gesungen hatte, bekamen die Kinder ihre Geschenke. Sie freuten sich sehr über jedes kleine Geschenk, wie zum Beispiel einen Fußball, der aus Holzwolle und Lappen bestand, einen aus Korb geflochtenen Puppenwagen auf Holzrädern oder Süßigkeiten. Über Süßigkeiten freuten sich die Kinder ganz besonders, da es diese zu jener Zeit normalerweise nicht gab. Auch das Festmahl fiel nicht so üppig aus wie heute, man aß zum Beispiel Toast mit Kartoffelsalat, da die Lebensmittel in dieser Zeit sehr knapp wurden.

Außerdem gab es an Heiligabend keine späte Weihnachtsmesse, das bedeutete, dass die Menschen, wenn sie in die Kirche gehen wollten, dies immer erst am ersten Weihnachtstag tun konnten. Früher war Heiligabend ein sehr religiöses Fest, sowohl für die Kinder als auch für die Erwachsenen. Jetzt ist es für viele Kinder nur noch ein Fest mit vielen Geschenken. Auch viele Erwachsene besuchen die Kirche an Heiligabend nur noch aus Traditionsgründen.

Caroline Schlässer und Meret Kuhn, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Spieletipp – Anno 2070 – Die Zukunft schon heute?!

Seit dem 17.11.2011 ist das neue Aufbau-Strategiespiel „Anno 2070“ auf dem Markt. Das altbekannte „Anno“ spielt dieses Mal in der Zukunft. Wir haben es für Sie getestet.

„Anno“ ist seit Jahren ein Klassiker unter den PC-Spielen. Das Prinzip des Spiels ist immer gleich geblieben: Man hat ein Schiff, baut ein Kontor, erfüllt die wachsenden Bedürfnisse der Bevölkerung und die Siedlung wächst und wächst. Doch das neue „Anno“ spielt im Gegensatz zu seinen Vorgängern „1602“, „1503“, „1701“ und „1404“ in der Zukunft. Mit neuen Rohstoffen und neuen Gebäuden hat das neue Spiel ein ganz anderes Flair als seine Vorgänger. Es gibt eine neue Story und neue Gegner. In der Story geht es um den Kampf um die letzten natürlichen Ressourcen und den steigenden Meeresspiegel. Dadurch sind das beste neue Feature U-Boote, mit denen man den Meeresgrund erforschen und dort auch bauen kann.

Die Grafik bei den „Anno“-Spielen überzeugte schon immer, doch die nun haben sich die Macher von Related Design selbst übertroffen. Man erkennt jede Welle, die Figuren und sogar kleine Fische. Die Steuerung ist nicht neu: Man benutzt nur die Maus und zoomt, baut und steuert mit ihr.

Im Spiel gibt es zwei Modi: Endlosspiel und Kampagne. Beim Endlosspiel muss man zuerst zwischen den beiden Fraktionen EDEN INITIATIVE oder GLOBAL TRUST wählen. Die Ecos, also die EDEN INITIATIVE-Arbeiter, setzen auf die Natur, indem sie z.B. Windkraftwerke benutzen. Sie versuchen stets die Ökobilanz im positiven Bereich zu halten. Um die Natur zu schonen, verbrauchen sie viel Platz. Anders als die Ecos setzen die Tycoons von GLOBAL TRUST auf Industrie und Profit. Beim Bau von Gebäuden nehmen sie keine Rücksicht auf die Natur. Sie bauen z.B. Atom- und Kohlekraftwerke, um Energie zu gewinnen. Dies hat aber auch negative Folgen wie Naturkatastrophen. Also haben beide Fraktionen Vorteile und Nachteile.

Für Laien ist das Spiel recht schwer zu verstehen und vor allem dauert es Stunden allein die dritte Stufe der Bewohner zu erreichen. Die auf den Bildern gezeigten riesigen Städte sind also fast unmöglich zu erbauen. Dafür ist die Kampagne gelungen. Sie ist spannend und abwechslungsreich und in ihr lernt man die Grundlagen des Spiels. Wir fassen zusammen: „Anno 2070“ ist ein gut geeignetes Spiel für „Anno“-Fans, doch der Neuling wird bei manchen Dingen seine Schwierigkeiten haben.

Nicolas Hauschild, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Ein Tag im Leben eines Blinden – Wie man sieht, sieht man nichts!

Für ein Projekt laufen wir, zwei Schüler des St.-Ursula-Gymnasiums, zwei Stunden blind den Rhein entlang. Wir wollen testen, wie sich ein Blinder wohl fühlt, wenn er sich fortbewegt!

„Hey, wo bist du?“, rufe ich meine Freundin verzweifelt. Wir machen nur kleine Schritte, weil wir jede Unebenheit im Boden spüren. Doch jetzt, wo meine Freundin nicht mehr neben mir steht, laufe ich orientierungslos immer weiter vom Weg weg. „Geh am besten einen großen Schritt nach links, sonst läufst du gleich in den Rhein! Wusstest du eigentlich, dass es über 39,8 Millionen blinde Menschen auf der Welt gibt??“ „Stimmt! Die Armen! Ich finde es ja schon schwer, mich zwei Stunden orientierungslos fortzubewegen!“ Eigentlich hätte ich gerne noch hinzugefügt, dass nur zehn Prozent von ihnen in Industrieländern leben, aber dafür muss ich mich zu viel auf den Weg konzentrieren.

Wir finden, das Blindsein so schlimm ist, weil 80 Prozent der Wahrnehmung über die Augen erfolgen! Am Anfang hätten wir uns deshalb am liebsten den Schal wieder von den Augen gerissen! Nach weiteren hundert Metern werde ich plötzlich von meiner Freundin eine Mauer hinunter geführt. Währenddessen klärt sie mich darüber auf, das 50 Prozent der Deutschen durch Altersschwäche, 18 Prozent durch eine oder mehrere Augenerkrankungen und 32 Prozent durch andere Ursachen, wie zum Beispiel Unfälle, erblindet sind.

Noch höre ich ihre Schritte vor mir, doch plötzlich meint sie, ich solle sie mal blind, nur mithilfe des Gehörs, finden. Als Preis verspricht sie mir einen Kaugummi, welchem ich anhand des Geschmacks einer Farbe zuordnen soll! Doch so leicht, wie es sich anhört, ist es gar nicht. Ich laufe ständig in andere Richtungen, bis ich schließlich gegen etwas Hartes, Festes stoße. „Das war ein Baumstamm“, klärt mich meine Freundin später unter lautem Gelächter auf… Dann bekomme ich mein wohlverdientes Kaugummi. Während wir beide kauend kreuz und quer am Rhein entlanglaufen, beruhigt mich meine Freundin. „Wärst du wirklich blind, hättest du ein Anrecht auf Blindenhilfe.“ „Stimmt, aber man muss sich auf den anderen vollkommen verlassen können! Sonst wäre ich vielleicht trotz der Hilfe gegen einen Baum gelaufen.“ Lachend gehen wir weiter.

Plötzlich fing es an zu regnen und ich musste den Regenschirm aus meiner Tasche suchen. Das war auch ziemlich schwer. Nach den zwei Stunden konnte ich dann endlich den Schal abnehmen! Das war ein so intensives Gefühl. Alles war so schön bunt! Als wir schließlich durchgefroren auf dem Heimweg waren, konnten wir uns auf eine heiße Tasse Tee freuen.

Carolin Rippen und Svenja Eidmann, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Schicksal einer Neunjährigen – Emma Rosa: 16 Tage im Koma

Eine neunjährige Grundschülerin verunglückt mit einem Quad beim Spielen und bleibt lebenslänglich ganzkörpergelähmt. Emma Rosa M. verbringt eine Herbstferienwoche mit ihrem 13-jährigen Bruder Nickolas bei ihrer Tante in Cottbus. Von Anfang an sind die beiden Kinder fasziniert von dem vierrädrigen Motorrad der Tante, das im Hof des Hauses geparkt ist. In einem Moment , in dem die Tante die Kinder nicht beaufsichtigt, setzen der Teenager und seine kleine Schwester das exotische Gefährt im Garten des Hauses in Gang. Die Aussagen über das tragische Unglück sind so widersprüchlich, dass der Unfallhergang nicht mehr wirklich nachvollziehbar ist.

Nickolas weint, als er berichtet: „Ich wusste nicht, wie gefährlich so ein Fahrzeug ist. Wir wollten einfach nur Spaß haben. Ich dachte, es sei völlig ungefährlich, wenn wir im Garten herumfahren.“

So leicht war das Gefährt dann doch nicht zu lenken, denn Tatsache ist, dass Nickolas kleine Schwester mit dem Quad umgefallen ist. Ob ihr Bruder das Quad gelenkt hat oder sie selbst, ist nicht mehr herauszufinden. Beide Kinder standen offensichtlich sofort unter Schock, denn das Quad begrub Emma unter sich. Der verstörte Junge alarmierte die ganze Nachbarschaft, und die Männer aus den umliegenden Häusern befreiten das Mädchen von der erdrückenden Last des Motorrads.

„Es war ein furchtbarer Anblick“, sagte Emma Rosas Onkel, der das Mädchen sofort beatmete, während seine Frau den Notarzt herbeirief.

Emma Rosa lag 16 Tage im Koma, bevor sie und ihre Eltern schließlich mit der bitteren Wahrheit konfrontiert wurden, dass Emma Rosa ihr Leben lang von Kopf bis Fuß gelähmt bleiben wird. Sie kann nicht einmal alleine atmen, das tut eine Maschine für sie.

Die verstörte Mutter sagte: „Ich habe bis zuletzt gehofft, dass sich mein Kind nur alle Knochen gebrochen hätte.“ Zuerst konnte Emma Rosa nur mit den Augen kommunizieren, aber ihre Mutter erkannte, dass das Kind sie hörte und verstand. Eltern und Ärzte bangten darum, ob sie wieder würde sprechen können. Zum Glück kam das Sprachvermögen langsam wieder zurück. Ihren zehnten Geburtstag am 27.12.2009 konnte Emma Rosa in der Bochumer Klinik mit ihrer besten Freundin Emma feiern.

Ab Ende April 2009 war Emma Rosa wieder in der Lage, am Unterricht ihrer alten Klasse teilzunehmen und wurde von ihren Mitschülern liebevoll aufgenommen. Das Mädchen wird ständig von einer Krankenschwester begleitet, die ihr bei der Bewältigung des Schulpensums hilft und aufpasst, dass das Beatmungsgerät fehlerfrei funktioniert und Emma Rosa gut in ihrem Rollstuhl liegen kann.

„Wir versuchen, ganz normal mit Emma Rosa umzugehen“, erklärt eine Mitschülerin, „damit sie nicht so oft an ihren Unfall erinnert wird. Unsere Lehrerin und ein Arzt, die uns alles erklärt haben, helfen uns dabei. Wenn Emma Rosa husten muss und es ihr nicht gut geht, haben wir oft Angst.“

Fremde, Nachbarn, Düsseldorfer Bürger und Schüler haben Spenden für Emma Rosas technische Ausrüstung gesammelt. Helfen auch Sie!

Charlotte Wilm, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Umweltzonen – Gute Autos, schlechte Autos?

Wie eigentlich jeder wissen müsste, ist bei uns in Düsseldorf am 15. Februar dieses Jahres die Umweltzone in Kraft getreten. Was ist denn überhaupt eine Umweltzone?

Die Umweltzonen sind Bereiche in Städten (meist die Innenstadt), in denen nur Autos mit einer Umweltplakette fahren dürfen. Von diesen Umweltzonen erhofft man sich, dass mehr Menschen ein umweltfreundlicheres Auto fahren, als sie es jetzt tun und dass der CO-2 Gehalt und der Lärmpegel in den Innenstädten sinken.

Das erste Problem ist, dass jede Stadt selbst entscheiden kann, ob sie eine Umweltzone will oder nicht. Wenn man schon versucht, etwas für die Umwelt zu tun, dann sollte man es auch konsequent in ganz Deutschland tun. Dann gibt es noch die Plaketten für die Umweltzone: nämlich rot für sehr umweltschädigend, gelb für leicht umweltschädigend und grün für umweltfreundlich. Das große Problem ist nur, dass man mit jeder Plakette in die Umweltzone fahren darf. Das heißt, auf normalen Straßen fahren genauso gute oder schlechte Autos wie in der Umweltzone, nur eben ohne Plakette.

Dass durch die Umweltzonen in den Innenstädten der CO-2 Gehalt gesenkt wird, ist eigentlich eine gute Idee, aber da die Luft ja nicht still steht, weht sie die ganzen Abgase, die vielleicht durch die Umweltzone eingespart werden, einfach von außen wieder herein. Und es ist doch egal, ob Lkws, die nur zu Lieferungszwecken in die Umweltzone fahren dürfen, nun in der Umweltzone oder außerhalb die Umwelt schädigen, oder?

Sascha Ollertz, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium