Obwohl der Zweite Weltkrieg herrschte, feierten die Menschen in dieser Zeit Weihnachten. Damals wurde dieses Fest jedoch ganz anders gefeiert als heute.
Wie man heutzutage Weihnachten verbringt, weiß nun wohl jeder, doch wie es früher ablief, das wissen nur die Wenigsten.
Während die Kinder in der Adventszeit Gedichte und Lieder für Heiligabend lernten, backten die Mütter, denen es möglich war, Plätzchen. Der Weihnachtsbaum wurde von den Erwachsenen besorgt und auch geschmückt. Er wurde meistens im Wohnzimmer aufgestellt. Dieses wurde abgeschlossen und war ab diesem Zeitpunkt nur noch für die Eltern zugänglich. An Heiligabend durften die Kinder dann den geschmückten Weihnachtsbaum bewundern. Unter dem Baum lagen, von einem Tuch bedeckt, die Geschenke, wenn es denn überhaupt welche gab. Danach versammelte sich die ganze Familie im Wohnzimmer, doch die erwachsenen Männer fehlten oftmals, da sie im Krieg als Soldaten dienen mussten. Es war somit ungewiss, ob die Männer aus dem Krieg zurückkehren würden. Auch die Familie konnte sich nicht sicher sein, ob ihr Haus während ihres Weihnachtsfestes nicht von einer Bombe getroffen werden würde.
Als nächstes konnte jedes Kind sein gelerntes Gedicht oder Lied vorführen. Nachdem die ganze Familie dann zusammen gesungen hatte, bekamen die Kinder ihre Geschenke. Sie freuten sich sehr über jedes kleine Geschenk, wie zum Beispiel einen Fußball, der aus Holzwolle und Lappen bestand, einen aus Korb geflochtenen Puppenwagen auf Holzrädern oder Süßigkeiten. Über Süßigkeiten freuten sich die Kinder ganz besonders, da es diese zu jener Zeit normalerweise nicht gab. Auch das Festmahl fiel nicht so üppig aus wie heute, man aß zum Beispiel Toast mit Kartoffelsalat, da die Lebensmittel in dieser Zeit sehr knapp wurden.
Außerdem gab es an Heiligabend keine späte Weihnachtsmesse, das bedeutete, dass die Menschen, wenn sie in die Kirche gehen wollten, dies immer erst am ersten Weihnachtstag tun konnten. Früher war Heiligabend ein sehr religiöses Fest, sowohl für die Kinder als auch für die Erwachsenen. Jetzt ist es für viele Kinder nur noch ein Fest mit vielen Geschenken. Auch viele Erwachsene besuchen die Kirche an Heiligabend nur noch aus Traditionsgründen.
Caroline Schlässer und Meret Kuhn, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium