Ein malerischer Sommer in Südfrankreich

Leicht knarrend öffnet sich die Tür zum Malatelier. Farb- und Terpentingeruch dringt in meine Nase und hell scheint die Sonne in den warmen Raum. Mehrere Staffeleien sind dort verteilt und viele Bilder stehen aneinander gelehnt an den Wänden. Dies ist das Atelier meines Onkels Austin Manchester.

Von Madeleine Balan, Klasse 8a, St.-Ursula-Gymnasium

Seit meiner frühesten Kindheit besuche ich ihn und seine Familie in Südfrankreich, die dort die Sommermonate verbringen.
Er wurde 1969 geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Kenia, Frankreich und den USA und wuchs in einer Künstlerfamilie auf. Dadurch wurde sein Interesse an Kunst früh geweckt. Er studierte bildende Kunst und Malerei in San Diego, Kalifornien und in Köln. Seine abstrakten, surrealen, symbolischen, aber auch emotionalen Werke sind schon in sehr vielen Ausstellungen zu sehen gewesen und werden von Kunstliebhabern gesammelt. Jedes Jahr besuche ich seine Galerie in Frankreich. Er hat eine besondere Maltechnik, die ich sofort an seinen Bildern erkenne. In seinem Atelier in Frankreich, in dem er täglich den Sommer lang malt, sehe ich mir gerne an, wie seine Technik funktioniert. Er mischt trockene Naturpigmente mit Öl und Wachs. Beim Prozess des Malens fügt er immer wieder Schichten von Farbe hinzu und nimmt alte Schichten wieder ab.

Wenn man seine Bilder betrachtet, bemerkt man, dass sich die Themen im Laufe der Jahre verändert haben. Das hängt, wie er mir erklärt hat, mit seinen Erlebnissen und Interessen zusammen: zum Beispiel hat er sich nach einer Reise nach Äthiopien sehr mit Afrika befasst. Als er bis vor ein paar Jahren noch dauerhaft in Frankreich lebte, malte er viele typisch französische Landschaften. Nach seinem Umzug in die USA malte er hauptsächlich Mammutbäume und Ozeane. Durch seine besondere Technik wirkt das Bild sehr lebendig: Die Sonne scheint nahezu echt und das Spiel mit Licht und Farben fesselt den Betrachter.

Diese Zeit in den Sommerferien ist für mich immer besonders schön. Ich freue mich schon darauf, seine neuen Bilder im nächsten Jahr zu bestaunen.