Alle Jahre wieder stellt sich die Frage für Eltern, ob sie den Wunsch ihrer Kinder nach einem Haustier zu Weihnachten erfüllen sollen.
Die Überraschung und die erste Freude sollten bei den Überlegungen eine zweitranige Rolle spielen. Denn ein Tier soll ja nicht nur das Weihnachtsfest, sondern auch die nächsten vier bis sechszehn Jahre das Familienleben bereichern. Die meisten unterschätzen das Ausmaß an Zeit, Arbeit und finanziellen Aufwand, den ein Lebewesen im Haushalt mit sich bringt.
Dort gibt es im Vorfeld sehr viele Fragen zu klären: Wer geht bei jedem Wetter mit dem Hund dreimal am Tag spazieren? Wer kümmert sich täglich um das Katzenklo? Wer kauft das Futter, und wer versorgt das Tier täglich mit Futter und frischem Wasser? Wer säubert den Käfig und kümmert sich um das Fell? Wer pflegt ein Tier, wenn es krank ist? Wer putzt die Hinterlassenschaften der Tiere weg? Wer trainiert mit dem Hund? Und ist es im Mietvertrag erlaubt, ein Tier zu halten?
Darüber hinaus werden die laufenden Kosten unterschätzt. So Tierarzt Klaus Peter Raab: „Selbst ein gesundes Tier muss regelmäßig entwurmt werden, braucht Floh- und Zeckenschutz und hat mal Ohrmilben. Weitere Kosten entstehen oft auch durch Zahnsteinentfernung oder Kastration.“
Bevor man die Verantwortung für ein Tier übernimmt, empfiehlt es sich, sehr genau abzuschätzen, ob die Voraussetzungen für ein langfristiges Miteinander gegeben sind. Sonst landen viele der lebendigen Weihnachtsgeschenke da, wo andere auf eine zweite Chance warten: im Tierheim.
Luisa Goldstein, Düsseldorf, Cecilien-Gymnasium