Schon seit vielen Jahren erobern Sailor Moon, Naruto und verschiedene Poké- und Digimon die Herzen der Großen und Kleinen. Aus der Masse der Manga- und Animefans sticht eine Gruppe immer wieder besonders heraus: Cosplayer.
Cosplayer verkleiden sich als Manga- oder Animefigur und präsentieren diese Kostüme dann bei Fotoshootings oder auf Conventions. Conventions sind Fanmessen, die in großen Gebäuden und Hallen abgehalten werden und die meistens ein Wochenende dauern. Der Eintrittspreis pendelt sich zwischen zehn und 20 Euro pro Tag ein. Dafür bekommen die Besucher aber auch etwas geboten: Das Programm einer Convention reicht von Spielen wie „Anime-Soundtracks-Raten“ über verschiedene Wettbewerbe bis hin zu Autogrammstunden mit berühmten Zeichnern. Nebenbei gibt es auf jeder Convention viele verschiedene Stände, an denen Poster, Buttons, Taschen und T-Shirts angeboten werden – und natürlich Perücken.
Viele Cosplayer nähen ihr Cosplay selbst. Der Kostenaufwand ist hier vollkommen unterschiedlich, das hängt von der Aufwendigkeit des Cosplays ab. Es gibt Cosplays für Einsteiger, die sehr einfach herzustellen sind, es gibt Fortgeschrittene, die schon deutlich schwieriger sind, und es gibt ganz schwierige, an die man sich erst mit Erfahrung wagen sollte.
Der Charakter, der gecosplayt wird, muss nicht unbedingt dem eigenen Geschlecht entsprechen, denn mit wenigen einfachen Handgriffen werden Mädchen zu Jungen und Jungen zu Mädchen. Wer diese Techniken nicht gut beherrscht, kann immer noch auf „Genderswap“ zurückgreifen. Dabei wandelt man den Charakter zum eigenen Geschlecht um. Die eigentliche Figur ist dann trotzdem noch gut erkennbar.
An Wochenenden finden hin und wieder Treffen statt, bei denen Cosplayer sich vormittags an einem großen Platz, oft am Hauptbahnhof der Stadt, treffen, um gemeinsam den Tag zu verbringen. Solche Treffen organisieren sich schnell und einfach übers Internet.
Oft werden Cosplayer in der Öffentlichkeit beleidigt und diskriminiert. Manche Leute wissen mit den bunt gekleideten und geschminkten „Gestalten“ nicht umzugehen, andere gehen offen auf sie zu und sprechen die Cosplayer auf ihre Verkleidungen an. Am häufigsten macht man tatsächlich die Erfahrung, dass Cosplayer sich freuen, wenn andere Leute Interesse an ihrem Hobby zeigen.
Düsseldorf ist für Cosplayer eine sehr attraktive Stadt. Zum einen liegt das an den mehreren japanischen Partnerschaften, zum anderen an dem Japantag im Sommer, dem Japanischen Garten im Nordpark und der Immermannstraße in der Innenstadt, welche wegen der vielen japanischen Läden und Restaurants auch Japanmeile genannt wird. Deswegen kann man Düsseldorf als eine Art Pilgerstätte für Cosplayer bezeichnen, und damit gäbe es wieder einen Titel mehr, auf den die Landeshauptstadt stolz sein kann.
Kim Moseler, Düsseldorf, Cecilien-Gymnasium