In den Artikeln zum Thema „Grundschüler müssen häufiger zur Nachhilfe“ wird darüber berichtet, dass sich der Anteil der Grundschüler unter den Nachhilfeschülern in gut einem Jahr verdoppelt habe.
Rot-Grün schlägt die Rücknahme der Verbindlichkeit der Schulgutachten vor. Das Schulministerium plädiert für den Ausbau der Ganztagsbetreuung, weil dann die Förderung in der Schule ausreichend stattfinden könnte.
Die Eltern setzten sich und ihre Kinder unter Druck, weil ihnen von politischer Seite eingeschärft wurde, dass die weiterführende Schule über die Zukunft der Kinder entschiede.
Ich besuche die 8. Klasse eines Gymnasiums und weiß natürlich, wie wichtig Schule für meine Zukunft ist. Trotzdem bin ich froh, dass meine Eltern nicht so viel Druck auf mich ausüben. Im Gegenteil, sie ermutigen mich auch mal etwas „falsch“ zu machen oder etwas Neues zu probieren. Wenn man ständig nur an Schule denkt und seine Zeit mit Hausaufgaben verbringt, hat man keine Zeit für die anderen wichtigen Dinge im Leben, wie Freunde, Hobbies oder einfach mal nichts machen.
Ich kann mir mein Leben nicht ohne meine Hobbies vorstellen: sie bringen mich auf andere Gedanken, ich lerne, aber anders als in der Schule und sie machen mich glücklich.
Wenn ein Kind nur mit Nachhilfe bereits in der Grundschule eine Gymnasialempfehlung bekommt, wäre es vielleicht auf einer anderen Schulform besser aufgehoben. Dort wäre der Leistungsdruck nicht so hoch und vielleiht bekäme das Kind so viel Freude am Lernen und würde trotzdem Abitur machen!
Ein Freund meiner Eltern hat die Hauptschule besucht (er kommt aus einer portugisischen Familie, die kein Deutsch spricht) hat später Abi gemacht, einen Abschluss als Diplom-Designer und studiert jetzt Produktdesign.
Ich finde nicht, dass die Eltern schon bei sehr kleinen Kindern nur die berufliche Zukunft im Auge haben sollten. Kinder haben ein Recht darauf zu spielen, Kind zu sein und nicht nur an Schule zu denken. Eine gute Bildung ist sehr wichtig, aber Nachhilfeunterricht im Grundschulalter finde ich nicht gut.
Vielleicht würde es den Eltern helfen, wenn die Entscheidung über Abitur oder nich,t viel später getroffen werden würde.
Antonia Bilz, Düsseldorf, Cecilien-Gymnasium