Wie alle Konzertreihen der Tonhalle Düsseldorf, so hat auch 3-2-1 Ignition einen planetarischen Ursprung, denn das Konzerthaus ist ein ehemaliges Planetarium.
Der Name „Ignition“ ist Programm – es war eine Zündung, die da im November 2007 stattfand. „Verbotene Liebe“ hieß der Titel des ersten Konzerts dieser Reihe mit Stücken u.a. aus Tschaikowskys „Romeo und Julia“-Phantasie und Bernsteins „Westside Story“.
Das jeweilige Motto des nächsten Konzerts wird von Jugendlichen vorgeschlagen, dann von den Düsseldorfer Symphonikern zum Klingen gebracht und durch Kameras auf der großen Leinwand in Szene gesetzt. Kein Wunder, dass die Tonhalle inzwischen zu den Kultureinrichtungen der Stadt gehört, die bei Jugendlichen am bekanntesten sind. Immerhin folgten bisher neun weitere Konzerte dieser mehr und mehr Jugendliche begeisternden Konzertreihe. Das Motto lautete „Family Business“, „Welcome to the Club“, „Ganz weit weg“, „In the Ghetto“, „Sex and Crime“, „Klangwelten“, „Sweet Dreams“, „Helden brauchen Hymnen“ und „Das superste Konzert ever“.
Fast immer spielten die Düsseldorfer Symphoniker die „Star Wars“-Hymne von John Williams, doch dann richtete sich die Auswahl der Stücke ganz nach dem vorgegebenen Motto. Regelmäßig moderiert Intendant Michael Becker die Veranstaltung informativ, interessant, schlagfertig, witzig oder sogar als Sportreporter.
Oft sind an diesen Abenden überraschende Musikbeiträge von besonderen Gästen zu hören. So waren die Rapper Danny Fresh und Luis Baltes und die Sopranistin Lauren Francis die umjubelten Gäste an dem Abend, der dem Ghetto gewidmet war. Die „Klangwelten“ wurden bereichert durch das elektronische Instrument Theremin und beim Thema „Sweet Dreams“ ließ Jens Langeheine, langjähriger Konzertmeister der Düsseldorfer Symphoniker, zusammen mit seinem Sohn, dem sechsfachen DJ-Weltmeister Rafik, den Winter aus den „Vier Jahreszeiten“ von Vivaldi erklingen.
Ende Oktober wurde das bisher letzte Konzert dieser Reihe gezündet. „Das superste Konzert ever“ war eine Folge von Superlativen der Musikgeschichte. Die aufbrausendste Musik von Grieg war zu hören, die schönste von Schumann, die rasanteste –“ der Hummelflug“- von Rimsky-Korsakow, und die bekannteste Musik – der erste Satz aus der Symphonie g-Moll von Mozart, die auch als Klingelton Nr. 10 von Nokia ertönt. Auch das extremste Stück von John Cage bewältigten Symphoniker und Publikum meisterhaft: Minutenlanges Schweigen.
In der Pause gab es das teuerste Eis und die leckerste Bratwurst und hinterher, wie immer, noch eine Party in der Rotunde.
1100 Besucher beim letzten Konzert zeigen, dass es sich unter den Jugendlichen der Stadt längst herumgesprochen hat: 3-2-1 Ignition ist die absolut angesagteste Klassikreihe. Für nur 5 Euro kann jeder Jugendliche beim nächsten Konzert am 15.02.2011 um 18 Uhr dabei sein. Unter dem Motto: „Alltag raus- Karneval rein“ erwartet Gastdirigent Andreas Hotz dann ein bunt verkleidetes Publikum.
Kira Elsing, Düsseldorf, Cecilien-Gymnasium