Alle Jahre wieder kommt es vor, dass der Kirchenraum der Auferstehungskirche Oberkassel „aus allen Nähten“ platzt. Dann weiß der regelmäßige Kirchgänger, dass Heiligabend sein muss. Das Krippenspiel ist in vollem Gange, der Chor singt himmlisch und die Menschen haben dieses Weihnachtslächeln im Gesicht. Schade, denn nicht nur an diesem besonderen Tag lohnt es sich, die Kirche im Stadtteil Oberkassel zu besuchen.
Das ganze Jahr über bieten die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter allen Generationen ihre Zeit und Ohren an. Die ältern Menschen freuen sich montags auf das Treffen der „fröhlichen Senioren“, bei dem sie gemeinsam Kaffee trinken, Vorträgen lauschen und sich in großer Runde einmal nicht so einsam fühlen.
Junge Mütter und Väter haben die Möglichkeit an einem der „Mini-Clubs“ teilzunehmen, bei denen man sich austauscht und über schlaflose Nächte, Zahnwechsel und den Wiedereinstieg in den Job redet, während die Kleinkinder umher krabbeln.
Die Kinder- und Jugendarbeit ist besonders hervorzuheben. Hier findet jeder etwas! Zum Beispiel einer der nachmittäglichen oder abendlichen „Treffs“, bei denen Kinder und Jugendliche mal die Schule und die Streitigkeiten zu Hause lassen können, um einfach mal nur zu spielen, zu basteln oder zu chillen.
„Wöchentlich sind es rund 120 Kinder und Jugendliche, die wir in den Gemeindezentren Oberkassel und Lörick betreuen“ sagt Marita Franz, die seit über 25 Jahren Leiterin des Kinder- und Jugendbereichs der Kirchengemeinde Oberkassel ist. Sie könne auf ein hochmotiviertes Team von ca. 30 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Alter von 13 – 31(+) Jahren zurückgreifen.
„Allein für eine normale Woche ohne besondere Ereignisse sind rund 18 Ehrenamtliche im Einsatz. Die meisten ehrenamtlichen Helfer bleiben uns zwei Jahre treu, viele sogar fünf Jahre und länger“, berichtete sie außerdem. Es gehe ihr nicht in erster Linie um den konfessionellen Ansatz sondern darum, den Kindern und Jugendlichen eine Begegnung zu ermöglichen und ein Miteinander unter dem Leitmotiv „Gott hat alle Kinder lieb“ zu fördern.
Außerdem gibt es da noch die Kinderbibelwoche, von Insidern liebevoll „KiBiWo“ genannt, bei der in der ersten Herbstferienwoche 100 Kinder etwas zu einem biblischen Thema erfahren, zusammen spielen, singen, basteln und beim Abschlussgottesdienst alles den entzückten Eltern vorstellen. Die Gemeindefeste, Trödelmärkte, Jugendfreizeiten, Konfi-Fahrten, Chöre – all das und vieles mehr kann man in unserer Gemeinde erfahren. In der heutigen, oft sinnfreien eventlastigen Zeit ist es gut, dass alle Generationen eine „Wohlfühloase“ im Stadtteil aufsuchen können.
„Stell´ dir vor es ist Kirche und alle gehen hin“!
Charlotte Sperlich, Düsseldorf, Cecilien-Gymnasium