Eine Schülerin mit Diabetes beschreibt ihren Alltag – Mein ganz normaler Tag mit Diabetes

Ich bin jetzt 13 Jahre alt und gehe in die achte Klasse. Ich habe seit meinem achten Lebensjahr Diabetes Typ 1 (auch Diabetes mellitus oder Zucker).

Meine Bauchspeicheldrüse produziert kein Insulin mehr. Insulin braucht jeder um die Kohlehydrate (Zucker) die man isst, verarbeiten zu können. Ohne Insulin bleibt der Zucker im Blut und der Blutzuckerspiegel steigt immer höher an. Das kann dann lebensbedrohlich werden. Da ich kein eigenes Insulin habe, muss ich mir dieses spritzen, um meinen Blutzuckerspiegel möglichst normal zu halten.

Ich habe seit zwei Jahren eine Insulinpumpe, d.h. ich habe in meinem Bauch einen Katheter, der mit einem Schlauch mit meiner Insulinpumpe verbunden ist. Ich kann per Knopfdruck einstellen, wie viel ich für meine Mahlzeiten spritzen muss. Bevor ich meine Insulinpumpe hatte musste ich viermal am Tag mit einer Spritze spritzen und meine Mahlzeiten danach richten.

Ich musste morgens um sieben Uhr aufstehen um meinen Blutzuckerwert zu messen und musste Langzeitinsulin spritzen, zum Frühstück musste ich dann Kurzzeitinsulin spritzen. Das Kurzzeitinsulin fängt nach einer viertel Stunde an zu wirken. Das reichte dann auch für mein Frühstück in der Schule. Ich durfte außer dem, was ich morgens ausgerechnet hatte, bis mittags nichts anderes mehr essen.

Das Insulin in der Pumpe wirkt sofort, ich kann morgens ausschlafen und immer essen, wenn ich Hunger habe. Ich brauche dann nur per Knopfdruck die ausgerechnete Menge Insulin abgeben. Die Pumpe gibt mir zusätzlich ständig eine kleine Menge Insulin, sodass ich auch mal eine Mahlzeit auslassen kann.

Meinen Blutzuckerwert muss ich ungefähr fünfmal am Tag kontrollieren, egal ob ich spritze oder eine Pumpe habe. Dafür piekse ich mir in den Finger um einen kleinen Blutstropfen für mein Messgerät zu bekommen.

Nach dem ich morgens aufgestanden bin, mache ich mich für die Schule fertig, gehe runter in die Küche und frühstücke, auch am Wochenende kann ich so lange schlafen wie ich will oder auch mal ein Frühstück ausfallen lassen. Nach dem Frühstück gehe ich zur Bushaltestelle und fahre zur Schule. In der Schule kann ich in den Pausen etwas essen oder wenn ich keinen Hunger habe mein Pausenbrot auch mal nicht essen. Nach der Schule fahre ich mit dem Bus oder der Bahn wieder nach Hause. Zu Hause esse ich dann ganz normal zu Mittag, dank meiner Insulinpumpe kann ich, wenn ich noch Hunger habe noch einmal nachnehmen oder noch einen Nachtisch hinterher essen. Nachmittags gehe ich zu meinen Hobbys oder treffe mich mit meinen Freunden. Ich spiele Hockey und Tennis. Das kann man mit Diabetes alles machen, ich muss dabei aber meinen Blutzucker besonders gut kontrollieren, damit ich nicht unterzuckere.

Abends esse ich zu Abend und gehe dann irgendwann zu Bett. Am Wochenende kann ich, dadurch dass ich meine Insulinpumpe immer am Körper trage auch mal bei meinen Freunden übernachten, vorher musste meine Mutter mir meistens mein Langzeitinsulin bringen.

Joana Müller, Düsseldorf, Cecilien-Gymnasium