Die Klasse 8b besichtigte am 8. Februar den Hauptsitz der Rheinischen Post in Düsseldorf und ließ sich erklären, wie die Zeitung gedruckt wird.
Von Lukas Alt, 8b, Gymnasium im Gustav-Heinemann-Schulzentrum in Dinslaken-Hiesfeld
Düsseldorf Am 8. Februar 2019 war die Klasse 8B des Gymnasiums im Gustav-Heinemann-Schulzentrum zu Besuch bei der Mediengruppe Rheinische Post. Ihr wurde es ermöglicht, einmal den Druckvorgang und das Verfassen unserer alltäglichen Nachrichten hautnah mitzuerleben. In dem Eingangsbereich des Redaktionsgebäudes werden die Schülerinnen und Schüler sehr herzlich begrüßt. Nach einer kleinen Verschnaufpause geht es dann auch direkt in einen Konferenzraum, in dem ein kleiner anschaulicher Film zum Thema Rheinische Post abgespielt wird. Anschließend dürfen die faszinierten Schüler ihre Fragen stellen.
Zu ihrem Erstaunen verdient die Rheinische Post nicht durch den Verkauf der Zeitung das meiste Geld, da die Produktionskosten deutlich höher als der Verkaufspreis sind, sondern durch den Verkauf von Werbeanzeigen. Als es dann nach etwas Warten endlich mit der Druckereibesichtigung losgeht, wird die Klasse kurzerhand noch in zwei Gruppen aufgeteilt.
Das Druckereigebäude finden alle Schüler äußerst beeindruckend und fragen sich innerlich, wie man sich dort nur zurechtfinden kann, da das Gebäude durchaus zum Verlaufen ermutigt. Zunächst wird etwas über die Druckereigeschichte im Allgemeinen erzählt. Viele Schüler finden es zum Beispiel interessant, dass noch bis vor einiger Zeit mit krebserregenden Stoffen gedruckt wurde.
Dann gehen die Schüler sozusagen die Wege, die auch unsere Zeitung, die wir jeden Tag gemütlich am Frühstückstisch lesen, nimmt. Zuerst werden sie über die Druckvorstufe unterrichtet, damit meint man den Prozess, der die Daten für den Druck vorbereitet. Zum Erstaunen der gesamten Klasse bezahlt die Rheinische Post viele Millionen Euro, um an sichere und zuverlässige Informationen zu kommen. Anschließend werden die Daten mit einem Laser auf entsprechende Druckplatten aus Aluminium geschrieben. Jede Druckplatte ist für eine bestimmt Farbe geeignet, dazu zählen die Hauptfarben, die auch unser Drucker zu Hause benötigt.
Nachdem die Druckplatten von dem Laser beschrieben worden sind, sorgen einige Mitarbeiter mit Maschinen dafür, dass die Platten an einer Seite umgeknickt werden. Dies alles geschieht in unglaublich gut strukturierten Arbeitsschritten, sodass der Eindruck erweckt wird, dass jeder der zahlreichen Mitarbeiter genau weiß, wann und wo er gebraucht wird. Wenn alle Platten vorbereitet sind, werden diese auf unzählige Fließbänder in das eigentliche Herzstück der Druckerei geführt.
Die Mitarbeiter selber nennen die aus vier Drucktürmen bestehende Druckeranlage „Commander“. Diese erreicht eine unglaubliche Länge von 66 Metern, eine Höhe von 15 Metern und hat bei der Anschaffung über 90 Millionen Euro gekostet. Obwohl dieser Preis schon unglaublich hoch ist, erfahren die Schüler, dass sich die Rheinische Post vor ein paar Jahren eine zweite Druckeranlage gekauft hat, die um die 45 Millionen Euro kostete. Die Maschinen drucken mit eine unglaublichen Geschwindigkeit von bis zu 50 Kilometern pro Stunde.
Damit das möglich ist, braucht man natürlich auch das richtige Papier. Dazu werden die Schüler in eine zweite riesige Halle geführt, in der zu ihrem Erstaunen sieben selbstfahrende Roboter rangieren, die selbstständig das Papier einsortieren und bei Gebrauch holen können. Sie sind mit einem Sicherheitssystem ausgestattet, sodass Unfälle dank einer Art Rückfahrkamera, wie man sie aus dem Auto kennt, fast komplett ausgeschlossen werden können. Jeder einzelne Roboter kostet bis zu 250.000 Euro und wiegt bis zu 2,2 Tonnen. Dieses Gewicht ist nötig, damit die Roboter die bis zu 1,2 Tonnen schweren Rollen aus fast komplett recyceltem Papier ohne Probleme stemmen können.
Denn wie man den Schülern sagt: „Ein Stillstand einer dieser Roboter hätte fatale Folgen für die Produktion.“ Jede Rolle trägt neben ihrem Gewicht von 1,2 Tonnen eine Papierlänge von 18 Kilometern mit einem stolzen Preis von 500 Euro. Das Papier wird von unterschiedlichen Lieferanten gebracht, dies hängt immer von der herrschenden Preislage und der Zuverlässigkeit der einzelnen Firmen ab.
Nachdem die Roboter die Papierrollen in den riesigen Drucker eingelegt haben, beginnt der eigentliche Druckvorgang, bei dem Öl und wasserhaltige Farben verwendet werden. Danach schneidet der Drucker auch selbständig die Zeitung in das passende Format. Bei diesem Vorgang entstehen auch die komischen Löcher in unserer Zeitung, die durch Spikes beim Schneidevorgang verursacht werden. Ebenso erfahren die Schüler, dass jeden Abend ungefähr 280.000 Zeitungen gedruckt werden und zu Höchstzeiten sogar einmal bis zu 500.000 pro Tag.
Nachdem die Zeitungen gedruckt, geordnet und verpackt worden sind, werden sie von verschieden Zulieferfirmen an die einzelnen Kioske, Tankstellen und Häuser der Abonnenten verteilt.