Rennen um Leben und Tod – Auf Messers Schneide

Eine Britische Insel in der Irischen See – Wiesen, Hügel, Dörfer, Idyllen, Schafe und Kühe. Doch einmal im Jahr ändert sich diese Idylle.

Die Isle of Man ist eine Insel von 600 Quadratkilometren und 55.000 Einwohnern. Einmal im Jahr werden die Straßen der Insel abgesperrt. Dann fängt es an. Die Insel füllt sich mit Lkw und Zuschauern. Es geht um ein Motorrad-Straßenrennen durch die Ortschaften, Dörfer und über Landstraßen.
Es fing 1907 an. Die erste Isle of Man TT fand mit 25 Teilnehmern und damals nur einem 20 Kiloemter langen Kurs statt. Heutzutage ist es ein 60 Kilometre langer Rundkurs, der in Douglas startet, rund um die Insel geht und auch dort wieder endet. Es werden, je nach Rennklasse, bis zu vier Runden gefahren, wobei auch nachgetankt und die Reifen gewechselt werden. Bei diesem Rennen gibt es keinen Start wie bei der Formel 1 oder MotoGP.
Die Fahrer starten in Zehn-Sekunden-Abständen und werden durch ein Klopfen auf die Schulter vom Starter ins Rennen geschickt. Die drei erfolgreichsten TT-Fahrer sind Joey Dunlop mit 26 Siegen, John McGuiness mit 21 Siegen und Dave Molyneux (Gespannfahrer) mit 17 Siegen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 130 mp/h (209km/h).
Die höchste Geschwindigkeit wird von den Superbikes bei den Senior TT Rennen erreicht, 132 mp/h.
Jeden Sommer setzen Fahrer ihr Leben auf der Strecke aufs Spiel. Am Mad Sunday dürfen die Zuschauer mit ihren Motorrädern auf die Strecke, um das TT Feeling erleben zu können.
Einer der bekanntesten Fahrer der aktuellen TT, Guy Martin, sagte im Interview, es sei die Gefahr, die ihn antreibe, jedes Jahr aufs Neue alles zu geben. Ein anderer Fahrer sagte in einem Interview auf Spiegel.de, dass in Kurven, wo normalerweise ein Tempolimit von 30mp/h (50km/h) angebracht ist, eine „280“ auf seinem Tacho erscheint. Doch leider ist allzu oft der Starter der letzte Mensch, der die Fahrer lebend berührt.
Jedes Jahr sterben Fahrer auf der Strecke. Von 1911 bis 2014 waren es 242 Rennfahrer. Trotzdem verliert die Insel nicht an Faszination.

Heinrich Tomicek, 10d, Gesamtschule Brüggen Brüggen