In Deutschland landen jährlich rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Zwei Drittel davon wären vermeidbar.
Im Supermarkt gibt es jeden Tag frische Lebensmittel in den Regalen und wenn wir einkaufen gehen, fragen wir uns nur selten, was beispielsweise mit dem Fleisch passiert, was am Abend noch nicht verkauft ist, am nächsten Tag aber wieder neu geliefert wird.
Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, bei denen die Packung beschädigt ist oder das Produkt selbst nicht mehr dem idealen Aussehen entspricht, werden aussortiert und landen letztendlich in der Mülltonne, obwohl sie noch ohne Bedenken essbar wären. Das Mindesthaltbarkeitsdatum beschreibt nur, wie lange ein Produkt unter normalen Gegebenheiten seinen Geschmack und seine Eigenschaften behält, was nicht heißt, dass man es danach nicht mehr essen kann.
Doch das Problem der Lebensmittelverschwendung liegt nicht im Einzelhandel. Von dort stammen nur fünf Prozent der Lebensmittel, die weggeworfen wurden. Mit 61 Prozent sind die Privathaushalte die Hauptverursacher für die Lebensmittelverschwendung in Deutschland. Die restlichen 17 Prozent sind Großverbraucher, wie zum Beispiel Gaststätten oder Schulen. Jeder Deutsche wirft im Jahr durchschnittlich circa 82 Kilogramm Lebensmittel weg. 65 Prozent davon wären noch zu gebrauchen. In ganz Deutschland entspricht das einem Wert von 26,6 Millionen Euro. Die Welternährungsorganisation schätzt, dass weltweit rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel im Müll landen, was einem Drittel der globalen Jahresproduktion entspricht.
Die Ursache liegt vor allem darin, dass Verbraucher zu viel einkaufen und dann keine Verwendung für die Produkte haben. Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht ist, werden die Lebensmittel einfach weggeworfen, obwohl sie noch essbar wären. Wir sollten in diesen Situationen einfach mehr auf unsere Sinne vertrauen.
Wenn wir ein Brot oder eine Packung Fleisch wegwerfen, müssen wir daran denken, dass wir indirekt auch noch ganz andere Dinge verschwendet haben. Für die Produktion, die Verarbeitung und den Transport der Lebensmittel wurden kostbare Ressourcen gebraucht, die letztendlich umsonst waren. In einem Kilo Rindfleisch stecken beispielsweise circa 15000 Liter Wasser, die von der Geburt des Rindes bis zur Fleischtheke im Supermarkt gebraucht wurden. Und während wir jedes achte Lebensmittel wegwerfen, hungern weltweit circa eine Milliarde Menschen. Wir können froh sein, dass wir nicht jeden Tag Angst haben müssen, nichts zu essen zu finden.
Jeder einzelne kann etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun, denn jeder einzelne ist schuld daran. Wenn man einkaufen geht, sollte man vorher genau planen, was man wirklich braucht und nur nach Bedarf kaufen. Dabei hilft es, sich einen Einkaufszettel zu schreiben und wenn beim Essen mal was übrig bleibt, sollte man es nicht wegschmeißen, sondern wiederverwenden! Es gibt tolle Rezepte, bei denen man aus Resten wieder was Leckeres kochen kann.
Ann-Marie Tinschert, 10c, Gesamtschule Brüggen Brüggen