Jugendliche Raucher – Eine halbe Packung am Tag ist keine Seltenheit

„Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu“. „Rauchen kann tödlich sein“. „Wer das Rauchen aufgibt, verringert das Risiko tödlicher Herz- und Lungenerkrankungen“. All das sind Warnungen, die es inzwischen auf die Zigarettenschachteln geschafft haben. Trotz dieser direkten Warnhinweise lassen sich nur wenige davon abhalten, trotzdem zu rauchen. Die meisten Raucher fangen schon in ihrer Jugend damit an. Ein Insider der 10. Klasse, der hier Max A. genannt werden will, verriet mir einige persönliche Eindrücke.

Frage: „Wie bist du dazu gekommen zu rauchen?“

Max A.: „Mein Bruder und ich haben zuerst nur Papier geraucht. Einfach so, ohne Sinn, nur aus Spaß. Ich dachte mir, dass Zigaretten doch besser schmecken sollten und habe es mal ausprobiert. Ohne Gruppenzwang, wie es bei vielen der Fall ist, einfach alleine Zuhause.“

Frage: „Warum hast du das gemacht, obwohl es schädlich ist?“

Max A.: „Ich wollte mal wissen, wie das so ist.“

Frage: „Wie hat sich deine erste Zigarette angefühlt?“

Max A.: „Beim ersten Mal habe ich nur ‚gepafft‘. Da ist nicht sehr viel passiert. Als ich aber das erste Mal auf Lunge geraucht habe, hat es im Hals sehr gekratzt und ich hatte Tränen in den Augen. Außerdem musste ich stark husten.“

Frage: „Seit wann rauchst du schon?“

Max A.: „Seit der 8. Klasse, also mittlerweile zwei Jahre.“

Frage: „Wie oft rauchst du am Tag?“

Max A.: „Ich rauche am Tag circa zwei Zigaretten.“

Frage: „Nur noch eine Frage. Würdest du sagen, dass du nikotinabhängig, also süchtig bist?“

Max A.: „Nein“.

Er behauptet nämlich, inzwischen aufgehört zu haben. Bei manch anderen sieht es jedoch ganz anders aus. Sie fangen schon mit beispielsweise elf Jahren an zu rauchen und das sehr viel häufiger als zweimal pro Tag. Eine halbe Packung am Tag ist leider keine Seltenheit. Neugierde, Gruppenzwang, der Glaube, es sei cool. Irrtümer, die das Leben der Jugendlichen erheblich beeinflussen, negativ beeinflussen. Ob man etwas unternehmen kann, damit weniger Jugendliche in Versuchung kommen? Nicht wirklich. Man kann natürlich anfangen, schon Kinder aufzuklären. Jedoch ist und bleibt es eine Frage des Alters, der Freunde und des Umfeldes sowie des Zustandes der Familie, ob sich ein Kind bzw. ein Jugendlicher dazu entscheidet zu rauchen. Dass es schädlich ist, weiß jeder. Die meisten sind sich jedoch einfach nicht im Klaren darüber, was sie ihren Lungen damit antun.

Sarah Mühlig, Brüggen, Gesamtschule Brüggen