Fußball – HSV-Miese hin oder her

Als HSV-Fan hat man dieser Tage nicht viel zu lachen. Die Rothosen haben bisher eine schlechte Hinrunde hingelegt. Aber wessen Schuld ist das? Die der Spieler, die von Neu- Manager Arnesen oder die vom Vorstand um Carl Edgar Jarchow?

Aus meiner Sicht hat das Management gegen Ende letzter Saison zu kurzsichtig gehandelt, indem es mit dem damaligen Interimstrainer Michael Oenning nach nur einem (!) gewonnenen Spiel (6:2 zu Hause gegen Köln) direkt verlängerte. Dass das alleine kein Beweis für kontinuierlich erfolgreiche Arbeit ist, war eigentlich abzusehen. So wurde Oenning schließlich nach einer Heimniederlage gegen Mönchengladbach am 6. Spieltag entlassen. Den Hamburger Sport-Verein hatte er da nach fünf Niederlagen und einem Remis auf den letzten Platz „geführt“.

Ebenfalls wurde aber auch der dänische Manager Frank Arnesen für seine Transfer-Politik kritisiert, da er einige Spieler aus Chelsea’s zweiter Mannschaft von seinem vorherigen Job mitgebracht hatte.Gleichzeitig wurden alte, verdiente Spieler ziehen gelassen.

Ich denke aber, Arnesen hat im Großen und Ganzen richtig gehandelt, schließlich wurden dadurch Talente verpfilchtet, die wesentlich zur nötigen Verjüngung des Kaders beitragen und gleichzeitig rückten, neben der Betätigung ein paar hoffnungsvoller Transfers (Illicevic, Rajcovic), Spieler aus der eigenen Jugendabteilung nach (Lam), die jetzt schon Bundesligaluft schnupperten.

Auch der Neu-Trainer Torsten Fink überzeugt mich mit seiner bisherigen Arbeit, sogar wenn punktemäßig bisher (zur Zeit, als dieser Artikel bearbeitet wurde) noch keine Quantensprünge passiert sind, hat die Mannschaft doch zum Beispiel in Leverkusen Moral gezeigt, indem sie immerhin einen 0:2 Rückstand zu einem 2:2 ausglich. Zudem hat das Team unter ihm auch noch nicht verloren. Wenn Fink etwas an der Mannschaft oder einzelnen Spielern zu kritisieren hat, tut er es intern und nicht medienwirksam. Dieses Verhalten, das eigentlich unter Trainern selbstverständlich sein sollte, ist für mich unter anderem die Grundlage für die momentan positive Stimmung im Team, an der der Übungsleiter auch durch sein Auftreten am Spiefeldrand mitwirkt.

Insgesamt also eine Ausgangslage, die meiner Meinung nach hoffnungsfroh stimmt, und mit der ein Nicht-Abstieg realistisch ist.

Vincent Zipplies, Brüggen, Gesamtschule Brüggen