Erneuerbare Energien – Chance oder Fluch?

Strom hat in der heutigen Zeit eine große Bedeutung für die Wirtschaft und das private Leben. Doch nach dem Atomunfall in Japan geriet Atomenergie in die Kritik. Viele Menschen waren der Meinung, man solle aus der Atomenergie aussteigen und auf erneuerbare Energien umsteigen.

Doch die Techniken, die hinter den erneuerbaren Energien stecken, sind vielfältig und bringen nicht nur Vorteile. Zudem muss darauf geachtet werden, dass man die Energie aus verschieden Quellen bezieht, da sonst die Grundlastfähigkeit verloren geht.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Sonnenenergie Photovoltaik. Sie stellt eine saubere Energiequelle dar und ist an nahezu allen Standorten zu verwirklichen. Man könnte nun denken, dass eine Kombination aus Sonnenenergie und Windkraft ein perfekter Mix für deutschen Strom sei, da bei Stromgewinnung aus Wind und Sonne kein CO2 entsteht. Aber was passiert, wenn keine Sonne scheint oder kein Wind weht? Aus diesem Grund braucht man Energieträger, die konstant verfügbar sind. Dazu gehört die Biomasse.

Zu der Biomasse gehören Biogasanlagen, die den Strom durch die Verbrennung von Gas erzeugen. Das Gas wurde vorher durch die Vergärung von nachwachsenden Rohstoffen, wie Mais und Gras, erzeugt. Ein großer Vorteil dieser Stromerzeugung ist, dass in den Blockheizkraftwerken große Motoren, die mit dem Biogas betrieben werden, zudem Wärme entstehen lassen, die dazu genutzt werden können, Häuser zu heizen. Solche Blockheizkraftwerke kommen auf einen Wirkungsgrad von circa 95 Prozent. Ein großer Nachteil dieser Anlagen ist jedoch, dass sie große Mengen an Substrat verbrauchen. Diese Substrate, zu denen meist Mais gehört, da er den höchsten Energieertrag hat, könnten als Futtermittel für Tiere, wie zum Beispiel Kühe eingesetzt werden. Es kommt zu einem Konflikt zwischen der Energie und der Nahrung.

Eine ganz anderes Problem hat die Wasserkraft. Sie ist zwar immer verfügbar, hat aber weitreichende Auswirkungen auf die Landschaft und das Ökosystem. So entstehen beim Stauen eines Flusses große Seen, die sich in das heimische Ökosystem ausweiten und dieses verdrängen.

Die Geothermie ist eine weitere erneuerbare Energie. Bei der Geothermie wird durch Erdwärme Wasser auf über 100 Grad Celsius erhitzt. Das nun gasförmige Wasser wird nun durch eine Turbine geleitet und gibt seine Energie ab. Zudem kann auch hier die Abwärme dazu genutzt werden, umliegende Gebäude zu beheizen. Leider lässt sich die Geothermie nicht an allen Standorten durchführen, da man heiße Gesteinsschichten in einem Wasserreservoir braucht. Alternativ kann in diese heißen Gesteinsschichten auch künstlich mit hohem Druck Wasser rein gepumpt werden, dies kann aber leider leichte Erdbeben auslösen.

Trotz all dieser genannten Nachteile der erneuerbaren Energien, ist eine Kombination dieser immer noch die beste Alternative zur Atomenergie.

Thorsten Tacken, Brüggen, Gesamtschule Brüggen