Das Auge – alles was man wissen muss – Ein Interview mit einem Optiker

SLZ-Reporterin Leonie Hagedorn hat ein Interview über die Arbeit eines Optikers geführt.

Bei welchem Optiker arbeiten Sie?
Ich arbeite beim Optiker Heinrichs in Mönchengladbach.

Wie lange arbeiten Sie schon als Optiker?
Ich arbeite schon 35 Jahre lang als Optiker.

Wie viele Leute in Deutschland brauchen eine Brille?
Mehr als 40 Millionen Deutsche tragen eine Brille. Das sind fast zwei Drittel aller Erwachsenen.

Werden es mehr oder weniger Deutsche die eine Brille benötigen?
Es werden eindeutig mehr. Allein die Zahl der Kurzsichtigen steigt rasant an.

Liegt das daran, dass immer mehr Medien genutzt werden?
Zum Teil schon. Die intensive Nutzung von Computer oder Handy lässt die Sehschwäche früher auftreten.

Woran liegt es, dass eine Brille gebraucht wird?
Beim kurzsichtigen Auge ist das Auge zu lang gebaut. Die Lichtstrahlen treffen hinter der Netzhaut auf. Um den Lichtweg der Lichtstrahlen zu verlängern, braucht man eine Brille, die die Lichtstrahlen zerstreuen. Das nennt man dann auch Streulinse. Bei Weitsichtigen treffen die Lichtstrahlen vor der Netzhaut auf. Jetzt braucht man eine Brille, die den Lichtweg der Lichtstrahlen verlängern. Dazu braucht man eine Sammellinse. Bei Leuten über 40 oder 45 Jahren wird auch oft zusätzlich eine Lesebrille benötigt. Das liegt daran, dass das Auge nicht mehr richtig akkommodieren kann.

Was passiert mit dem Auge, wenn es ständig auf einen Bildschirm guckt?
Am häufigsten ist, dass man weniger blinzelt. Dadurch wird das Auge trockener und wenn man dann blinzelt, reibt das Augenlid über die trockene Augenhaut. Das führt zu einem gereizten Auge bis hin zu einer Kurzsichtigkeit.

Wozu braucht man eine Computerbrille?
Computerbrillen machen eigentlich genau das gleiche wie Lesebrillen und werden erst ab einem Alter von 45 oder 50 Jahren benötigt.

Gibt es Menschen, denen eine Brille nicht helfen kann?
Ja. Zum einen, wenn die Netzhaut beschädigt ist. Zwar können sie dann mit der Brille besser sehen, kommen aber nicht mehr auf die „hundertprozentige Sehkraft“. Zum anderen, wenn eine Hornhautverkrümmung vorliegt. Das kann man dann aber korrigieren lassen. Und dann gibt es noch eine unregelmäßige Hornhautverkrümmung. Das nennt sich Keratokonus. Das kann man nur mit einer Kontaktlinse korrigieren, weil die Brillengläser nicht passend geschliffen werden können.

Wählen mehr Menschen eine Brille oder eine Kontaktlinse?
Es wählen eindeutig mehr Menschen eine Brille, weil sie die Erstversorgung ist. Es gibt Menschen, die keine Kontaktlinse vertragen können. Viele Leute wählen die Brille auch aus modischen Gründen.

Was ist effektiver, eine Brille oder die Kontaktlinsen?
Man sieht mit einer Kontaktlinse genauso scharf, wie mit einer Brille. Allerdings sollte man die Kontaktlinsen regelmäßig wechseln.

Kommt es vor, dass eine Kontaktlinse von dem Auge fällt und man sie dann suchen muss?
Ja, das kommt manchmal vor. Bei harten Linsen passiert das häufiger, als bei weichen Kontaktlinsen. Das ist mir selber auch schon passiert. Ich musste dann mit einem Kamm den Teppich duchkämmen.

Leonie Hagedorn, 8c, Gymnasium An der Gartenstraße Mänchengladbach