Nachdem Anfang August dieses Jahres der weiße Polizist Darren Wilson den unbewaffneten, schwarzen Teenager Michael Brown aus bislang unklaren Gründen erschossen hatte, gab es bereits heftige Auseinandersetzungen. Nun hat eine Geschworenenjury entschieden, dass dies strafrechtlich keine Konsequenzen für den Polizisten haben wird. Nachdem dies bekannt wurde, gingen Bürger im ganzen Land auf die Straße.
Darren Wilson wird nicht vor Gericht angeklagt werden. Lediglich ein zivilrechtlicher Prozess wäre jetzt noch möglich. So entschied Mitte November eine Geschworenenjury, nachdem sie sich mehrere Wochen die Beweismittel angeschaut und sich beraten hatte. Die Jury bestand aus neun Weißen und drei Schwarzen. Viele Afroamerikaner sind der Meinung, dass dieses Ungleichgewicht zu einem ungerechten Urteil geführt habe. Die Geschworenen vertraten die Auffassung, dass die Beweislage für eine Anklage nicht eindeutig genug sei.
Schon vor der Entscheidung gab es landesweit heftige Ausschreitungen und Debatten über Rassismus. Der Gouverneur von Missouri rief kurz vor Bekanntgabe der Entscheidung den Notstand für Ferguson aus. Nachdem die Entscheidung der Jury bekannt wurde, gab es noch weitere Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Die Eltern des toten Teenagers wollen die Lage friedlich klären, wie sie über ihren Anwalt verkünden ließen: „Auf Gewalt mit Gewalt zu antworten, ist keine angemessene Reaktion“.
Was genau geschah, ist noch immer unklar. Klar ist nur, dass Michael Brown an insgesamt sechs Schüssen, wovon zwei den Kopf trafen, starb. Diese Schüsse wurden aus der Waffe von Darren Wilson abgegeben. Insgesamt gab er zwölf Schüsse ab, von denen sechs Brown trafen. Der Polizist hielt den Jugendlichen und seinen Freund Dorian Johnson an, weil sie mitten auf einer Straße gingen. Zudem verdächtigte er sie, kurz zuvor einen Diebstahl in einem nahe gelegenen Kiosk begangen zu haben. Die weiteren Begebenheiten sind bislang unklar, da hier Aussage gegen Aussage steht. Dorian Johnson sagt, sein Freund habe sich ergeben wollen und die Arme über den Kopf gehalten. Wilson behauptet allerdings, Brown sei auf ihn zu gerannt und er habe die Schüsse aus Notwehr abgegeben. Bis jetzt kann niemand wirklich nachvollziehen, wie es wirklich geschehen ist.
Felix Curvers, 8c, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium Viersen