Krankenschwester und Chefarzt – zwei Berufe, ein Ziel: Zusammen retten sie jährlich mehrere Menschenleben. Im Krankenhaus Remscheid versorgen Gefäßchirurg Dr. med. Florian Lepique und Krankenschwester Gerda Rodaweiss zusammen mit Kollegen und Kolleginnen die rund 30 Patienten im Bereich Gefäßchirurgie.
Weiße und blaue Gestalten laufen hektisch von Zimmer zu Zimmer. Der beißende Geruch von Desinfektionsmitteln liegt in der Luft. Betten mit kranken Patienten werden durch die Gänge geschoben. Die Geräusche von Krankenwagen sind zu hören. Plötzlich ein Notfall. Schnell stürmt Chefarzt Dr. Florian Lepique in den OP-Saal, zieht sich einen sterilen Kittel und Handschuhe an.
Bis zu sechs OPs muss er täglich im Bereich Gefäßchirurgie absolvieren. Manchmal operiert er bis zu 12 Stunden, was für viele mehr als ein ganzer Arbeitstag ist. Insgesamt werden jährlich circa. 20.000 Patienten stationär und bis zu 40.000 Patienten ambulant behandelt. Davon etwa 10200 auf der Station von Dr. Lepique. Für ihn ist die Arbeit ein wichtiger Teil seines Lebens, da er gerne Menschen hilft und sie von ihren Krankheiten oder ihren Leiden befreit. Es ist ein Job, den er sehr gerne mag, auch wenn er oft sehr stressig und belastend ist. Doch für ihn ist die Arbeit „eine Bereicherung“, da die Menschen ihm viel über ihr Leben, ihre Berufe und ihre Familien erzählen. Für Schwester Gerda, die seit 1995 im mittlerweile 100 Jahre alten Krankenhaus in Remscheid tätig ist, ist es jedoch nicht immer einfach, mit den psychischen Belastungen umzugehen. „Man darf nicht zu sehr an den Kranken hängen, sonst ist der Tod eines Patienten nicht leicht zu verkraften.“
Mit einem Lächeln kommt Lepique aus dem OP-Saal heraus. Die Operation ist gut verlaufen und das Leben des Patienten konnte gerettet werden. „Es ist immer schön, wenn man mit seinen Möglichkeiten Menschen in schlimmen Situationen helfen kann, zum Beispiel mit der Erhaltung von Beinen oder lebensrettenden Operationen“, berichtet Dr. Lepique, „Leben zu retten ist meine Berufung.“ Auch für Schwester Gerda ist es immer wieder schön zu wissen, dass ein Patient gerettet werden kann. Anderen Menschen zu helfen, war schon immer ihre Leidenschaft und schon früh entschloss sie sich, im sozialen Bereich tätig zu werden. Nach der dreijährigen Ausbildung arbeitet sie jetzt schon seit über 30 Jahren als Krankenschwester. Dr. Lepique dagegen studierte sechs Jahre Medizin und ist nun seitfünf Jahren Chefarzt in Remscheid.
„Die Arbeitsbedingungen haben sich in den letzten Jahren ziemlich verschlechtert. Es gibt viel zu wenig Personal und die Arbeitszeiten sind sehr lang“, berichtet Schwester Gerda. Sie habe kaum noch Zeit für persönliche Angelegenheiten und einige ihrer Freundschaften seien kaputt gegangen. Auch Dr. Lepique hätte manchmal gerne mehr Zeit für seine Familie. Dennoch würden die beiden ihren Job niemals aufgeben und sich sofort wieder dafür entscheiden.
Zu Hause angekommen klingelt schon das Telefon. Dr. Lepique wird zu einer Notoperation gerufen.
Franciska Lepique, Olivia Book, Laura Smolik, 8b, Marienschule Leverkusen