Eine Chance für Menschen mit Behinderung – Lebenshilfe Werkstätten unterer Niederrhein GmbH

Werkzeuge scheppern und Bohrmahrschinen rattern, so sieht ein Einblick in eine Werkstatt aus, wo Menschen mit einer Behinderung arbeiten.

Hier am unteren Niederrhein gibt es die Lebenshilfe Werkstätten unterer Niederrhein GmbH. Die Lebenshilfe hat insgesamt drei Werkstätten, die Mutterwerkstatt ist in Rees, und die Tochterwerkstätten sind in Alpen-Veen und Wesel. Die Werkstätten haben häufig Menschen mit einer geistigen Behinderung, aber auch Menschen mit körperlicher oder Sinnes-Behinderung. Sie haben keine Menschen mit psychischen Behinderungen. Die Werkstätten müssen sich an das Sozial Gesetzbuch 9 halten.

Der Leiter des Sozialen Dienstes, Hermann Böink gab einen Einblick in die Werkstatt und das Leben mit behinderten Menschen. Er sagt: „Ich mache das Arbeiten mit Behinderten Menschen sehr gerne und lange, es ist anstrengend und es trifft einen auch persönlich, man begegnet ehrlichen Menschen und es kommt viel zurück.“ Böink weiter: „Die Menschen haben kein richtiges Bild von den Menschen mit Behinderung, denn diese können mehr, als man auf den ersten Blick sieht.“ Genauer hinsehen ist das Geheimnis bei Menschen mit Behinderung.

Es gibt verschiedene Hilfsmittel für Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte und Sprachbehinderte. Die Hilfsmittel für die Rollstuhlfahrer und Gehbehinderten sind natürlich fast identisch. Die Werkstatt ist ebenerdig oder hat einen Aufzug, im sanitären Bereich wird auf spezielle Spiegel, Waschbecken und Toiletten für die Rollstuhlfahrer Wert gelegt, und es gibt Handläufe und Rollatoren für die Gehbehinderten. Für die Menschen mit einer Sprachbehinderung gibt es heutzutage spezielle Computer, die zum Beispiel anhand eines Bildes zeigen, was der Mensch mit einer Behinderung trinken möchte.

„Es gibt zwei Aufträge“, erklärt Hermann Böink. „Die Menschen mit Behinderung sollen an einem geregelten und vernünftigen Arbeitsleben teilnehmen, und sie sollen auch in ihrem gesamten Leben gefördert werden.“ Das Ziel ist es, dass die Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz in der „normalen Arbeitswelt“ bekommen. Dies ist bis jetzt in sehr wenigen Fällen passiert und meistens in der Werkstatt in Alpen-Veen.

Die Werkstätten haben ein sogenanntes Eingangsverfahren, in dem die Menschen mit Behinderung drei Monate im Berufsbildungs-Bereich verbringen und testen, ob die Ar-beit die richtige für sie ist. In den Berufsbildungs-Bereich kommen die Menschen mit Behinderung, die das Eingangsverfahren erfolgreich beendet haben und in der Werkstatt arbeiten wollen. Im Berufsbildungs-Bereich schließen sie eine Lehre ab, die zwei Jahre dauert.

Yvonne Liffers, Kleve, Städt. Realschule Kleve