Kommentar – Abercrombie – Warten Forever

Sogar bei eisigen Minusgraden wird man gezwungen zu warten, wenn man den “ Hype” mitmachen will.

„Abercrombie and Fitch“ ist neu in Deutschland und schon bei allen „Teenies” und Erwachsenen beliebt. Dieser amerikanische Touch ist, wie die Jugendlichen heute sagen, „Mainstream“. Aber warum mögen alle dieses Label?

Wer in den Laden will , muss zunächst die größte Hürde des Wartemarathons überwinden. Dazu gehört auch Warten bis man sich wortwörtlich den „Po abfriert“. Das Wort „Warten Forever” könnte der neue Werbeslogan von Abercrombie werden, wenn sie Werbung machen würden, denn da kann man warten, bis man alt wird: „Wer schön sein will muss leiden.”

Aber nachdem man endlich vor der Kasse steht, ungern das hart gesparte Taschengeld rausholt und zappelnd darauf wartet, dass der Kassierer das parfümierte Teil in das „Highlight” für jeden Teenie, die Tüte, packt. Warum „Highlight”? Die halb nackten Männer, die auf den Tüten verewigt sind, punkten richtig bei den Mädels. Nicht nur die Tüten, auch die halb nackten Männer vor dem Eingang locken ahnungslose Mädchen an. Natürlich kriegt man dann auch ein Gratisfoto, wenn man sich hinter die anderen drängelnden Mädchen stellt.

A&F trägt inzwischen nun wirklich jeder. Große Augen erscheinen dennoch, wenn der Sitznachbar in der Schule das gleiche trägt wie man selber. Das will doch eigentlich keiner. Aber wenn es um A&F geht, scheint das niemanden mehr zu stören. Das Adjektiv „individuell“ wird wahrscheinlich irgendwann vom Aussterben bedroht sein.

Auch interessant ist, dass nicht nur A&F Trend ist, auch die Partnermarke „Hollister“ und „Gilly Hicks“ sind begehrt.

Ich fürchte, dass heutzutage für Jugendliche nichts wichtiger ist, als das Neueste vom Neuen zu haben. Doch ist es wirklich so wichtig Markenklamotten zu tragen? Will man den Hype unterstützen? Wo bleibt unsere Individualität? Vielleicht sollten wir den nächsten H&M Laden nach coolen Teilen durchsuchen, wir werden bestimmt erfolgreich sein und billiger ist es auch…

Xinyi Zhou, Düsseldorf, International School Of Düsseldorf