Die 21-jährige Maren Peters war im vergangenen Jahr für drei Monate in Ghana in dem Dorf Aponoapono, um dort die ökonomische Lage von Bio- und Fair-Trade zertifizierten Bauern zu untersuchen. Die gebürtige Pfalzdorferin studiert zurzeit Fair-Trade-Management in den Niederlanden und musste für ihr Studium ein dreimonatiges Praktikum im Ausland absolvieren.
RP: Du warst ja drei Monate lang in Afrika. Hast du deine Familie und deine Freunde nicht vermisst?
Maren Peters: Schon, manchmal mehr und manchmal weniger, es kam darauf an, wie viel man zu tun hatte.
RP: Vor zwei Jahren hast du auch schon ein freiwilliges soziales Jahr in Indien gemacht. Inwiefern hat dir das in Ghana geholfen?
Maren Peters: Ich wusste einfach schon, dass die Kulturen anders sind und, dass man sich auf neue Dinge einlassen muss. Außerdem wusste ich schon mit Situationen wie einem Stromausfall und einer einfachen Behausung umzugehen.
RP: Du redest von anderen Kulturen. Was hat dich dort am meisten beeindruckt oder auch schockiert?
Maren Peters: Beeindruckt hat mich, dass die Menschen, die unter eher ärmlichen Verhältnissen leben, so viel fröhlicher sind, vor allem die Kinder. Etwas schockiert hat mich allerdings, dass sie so wenig über die Umwelt wissen. Dort liegt sehr viel Müll herum und die Flüsse sind sogar Teils damit verstopft. Man hat einfach andere Probleme.
RP: Probleme? Sind die Leute in Ghana sehr arm?
Maren Peters: Im Süden ist die Lage besser als im Norden, denn da regnet es auch. Im Norden allerdings müssen die Menschen manchmal bis zu vier Kilometer bis zum nächsten Brunnen laufen. Außerdem ist es schwer, eine Schulausbildung zu bekommen. Andererseits ist es für die Menschen auch nicht so schlimm, wie wir es uns vorstellen, denn sie sind es nicht anders gewohnt und haben kein Verlangen nach Fernsehern, Autos und so weiter.
RP: Hast du in Ghana viel gelernt?
Maren Peters: Ja, ich habe zum einen sehr viel über Fair-Trade Mechanismen für mein Studium gelernt, was ich sonst nur aus Büchern lerne. Außerdem habe ich nun das Hintergrundwissen über Ghana, das in Filmen und Büchern nicht übermittelt wird.
RP: Du hast ja die ökonomische Lage von Kakaobauern untersucht. Was hast du bei deiner Arbeit herausgefunden?
Maren Peters: Zum Beispiel, dass es wenig Unterstützung für Bio- und Fair-Trade Bauern gibt. Würden sie mehr unterstützt, könnten sie auch viel mehr und viel besser produzieren.
RP: Zum Schluss würde mich noch interessieren, was du in Ghana Lustiges erlebt hast, die Kultur ist ja dort ganz anders.
Maren Peters: Es kamen manchmal Fragen wie: „Maren, gibt es in Deutschland auch Bäume?“ oder „Was esst ihr eigentlich, wenn ihr keine Kochbananen habt?“ Das war schon echt witzig. Ich freue mich schon auf neue Erlebnisse während meines nächsten Praktikums.
RP: Vielen Dank für das Interview.
Maike Peters, Goch, Gymnasium der Stadt Goch