Schulwechsel und Sitzenbleiben – Eltern sollten bei Problemen Geduld haben

Viele Kinder haben Probleme beim Schulwechsel, weil sie sich schwer tun, sich an das neue Umfeld zu gewöhnen. Eltern sollten daher ein offenes Ohr für die Sorgen und Ängste ihres Kindes haben.

Viele Kinder sind mit der Situation oft überfordert. Die Eltern sollten auf keinen Fall davon ausgehen, dass es ihrem Kind nichts ausmacht und die Integration in die neue Klassengemeinschaft reibungslos abläuft. Haben die Eltern Einfluss auf den Zeitpunkt, sollten sie es so planen, dass ihr Kind die Schulstufe im gewohnten Umgang beenden kann. Am besten wäre es jedoch in den Sommerferien die Schule zu wechseln. Man sollte das Kind am ersten Tag begleiten. Eine Erleichterung wäre jedoch noch vorher, zum Beispiel bei der Anmeldung, mit dem Schulleiter oder Klassenleiter zu sprechen. Die Eltern könnten dem Kind vorschlagen, eine Arbeitsgemeinschaft zu besuchen und dort auch außerhalb des Klassenzimmers neue Kontakte zu knüpfen. Mit Freunden an der Seite lässt sich der Wechsel viel besser verarbeiten. Eltern sollten aber darauf achten, ob ihr Kind nicht zu verschlossen und zu schüchtern wird. Allerdings auch darauf, ob ihr Kind die psychische Belastung alleine bewältigen kann. Die Kinder sollten den Kontakt zur alten Klasse nicht verlieren, denn durch sie bekommen sie Stärke.

Ein großes Problem ist auch die Versetzung. Wenn die Versetzung gefährdet ist, sehen viele Eltern rot. Für Eltern ist die Situation meist viel schlimmer als für den betroffenen Schüler selbst. Die Versetzung ist nicht von heute auf morgen in Gefahr. Spätestens zum Halbjahreszeugnis ist ein Sitzenbleiben erkennbar. Wenn es bedrohlich ist, dann ist es an der Zeit sich mit dem Kind zu unterhalten und dieses sollte in einer ruhigen und sachlichen Atmosphäre geschehen. Auch ein Gespräch mit dem Klassenlehrer kann weiter helfen oder die Eltern besorgen ihrem Kind eine Nachhilfe. Wenn die Nachhilfe dann aber auch nicht mehr helfen kann, ist es eine Empfehlung, die Schule zu wechseln oder eben das Schuljahr wiederholen.

Nicht selten sind schulische Probleme auf die mangelnde Unterstützung durch die Eltern zurückzuführen. Die Eltern sollten Ihrem Kind bei den Hausaufgaben helfen, oder mit ihm in die Bibliothek gehen oder gemeinsam im Internet recherchieren. Oft sind schon mit diesen einfachen Maßnahmen deutliche Verbesserungen zu erkennen.

Wichtig ist es in allen Fällen, dass die Eltern Geduld haben und Verständnis für ihr Kind aufbringen. Generell ist es wichtig zu erkennen, dass die Welt nicht untergeht, wenn das Kind die Versetzung nicht schafft und eine Klasse wiederholen muss. Einige Kinder brauchen einfach etwas mehr Zeit in der Entwicklung und verbessern sich deutlich, wenn sie ein Schuljahr wiederholen. Natürlich ist es nicht erstrebenswert, ein Schuljahr zu wiederholen, und die Eltern sollten Ihrem Kind auch den Ernst der Lage klar machen, doch blinder Aktionismus und andauernde Vorwürfe oder gar Bestrafungen führen nur selten zum Erfolg.

Marie Kemkes, Rees, Gymnasium Aspel