„Ring frei! Ring frei! Ring frei!“ Die Boxer im Ring hochkonzentriert, die Zuschauer gespannt. Boxen – ein umstrittener Sport. Viele denken da an brutalen Streetfight, wie ein ehemaliger, älterer Rugby-Spieler aus Wesel: „Ich selber würde es nicht machen, um mich fit zu halten, das ist viel zu gefährlich.“
Doch auch in Wesel betreiben viele Jugendliche, aber auch Erwachsene und ältere Herren diesen Kampfsport. Zum Beispiel im Weseler-Boxclub 1922 e.V.. Das harte Training findet jeden Montag und Donnerstag in der Turnhalle der Böhlschule Neustraße statt. „Boxen ist ein Hochleistungssport, es fordert den kompletten Menschen: Kraft, also alle Muskeln, Kondition, Koordination, Konzentration, Reflexe und Selbstbewusstsein und Mut. Das Beste als Sport“, so ein überzeugter Boxtrainer. Da sind wohl Aussagen, wie „Gar nicht mein Ding“ unverständlich für faszinierte Boxer. Doch da sollte jeder seine eigene Meinung haben.
Denn auf der einen Seite ist Boxen Hochleistungssport, ideal für Fitness und Seele, anderseits kann der Sport gesundheitsschädlich oder sogar tödlich sein. Die häufigste Krankheit bei Boxern ist Parkinson, unter die die Boxlegende Muhammad Ali leidet.
Aber man muss ja nicht unbedingt selbst boxen, um diesen Kampfsport mitzubekommen. „Ich finde es sehr interessant, beim Boxen im Fernsehen zuzugucken, aber ich weiß nicht unbedingt viel darüber.“ Dies ist die Meinung, die eine Passantin äußerte, die beweist, dass auch Frauen Gefallen an dem Sport finden können. Aber auch manche Zuschauer können negativ denken: „Das ist doch alles Abzocke, hat man ja jetzt beim Klitschko-Kampf, die Leute zahlen da 100 Euro und bekommen dann so etwas zu sehen“, so der Ex- Rugby-Spieler. Allerdings meinte er noch, dass Boxen eigentlich als Sport für andere in Ordnung sei, um sich fit zu halten.
So kann jeder Boxen als brutalen Kampfsport oder effektiven Hochleistungsport sehen, es bleibt Geschmackssache.
Nathalia Pawletko, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium