„Epic“: Der erste Roman von Conor Kosticks – Rezension: Ein Computerspiel regiert die Welt

Wenn man von dem ersten Roman des Menschen spricht, der eines der ersten interaktiven Fantasy-Rollenspiele entwickelt hat, kann man sich das Thema dieses Buches schon denken.

Conor Kosticks Jugendroman „Epic“ spielt auf dem Fantasy-Planteten Newerde, auf dem es ein Gewaltverbot gibt, welcher aber von dem Computerspiel Epic kontrolliert wird. Die Spieler können über Datenhelme in das Spiel eindringen, wo sie sich dann eine Figur erstellen und mit ihr das Fantasy-Rollenspiel Epic so spielen können, als wäre es Realität.

Die Besten der Besten im Spiel, das zentrale Leitungskomitee, fällen alle wichtigen Entscheidungen, sowohl im Spiel als auch in der Realität. Wer etwas an diesen Entscheidungen auszusetzen hat, muss mit seiner Figur im Spiel in einer Arena gegen die so gut wie unbesiegbaren Kämpfer des zentralen Leitungskomitees antreten, um etwas zu verändern. Stirbt die Figur, verliert der Spieler alles, was diese besaß und man selbst muss von dem Geld in der Realität leben, das man im Spiel verdient hat.

Um die Macht von Epic zu brechen, beschließt der 14-jährige Erik, das Spiel für immer zu vernichten. Doch dafür muss er gegen das zentrale Leitungskomitee und ein geheimnissvolles Wesen, welches im Spiel ungeheure Macht besitzt, kämpfen. Trotzdem starten er und seine Freunde die Suche nach einem Weg, Epic zu vernichten und kämpfen sich dafür durch dunkle Drachenhöhlen und gewaltige Massenschlachten.

Bei ihrem Vorhaben werden sie ohne Unterbrechung von dem Vollstrecker, der stärksten Figur im Spiel, gejagt, welcher vom zentralen Leitungskomitee geschaffen wurde, um zu starke Spieler außerhalb des Komitees zu vernichten. Doch die größte Gefahr geht von einem übermächtigen Vampirfürsten aus, welcher von dem geheimnisvollen Wesen gelenkt wird und so tödliche Kräfte entwickelt.

Die Geschichte hat ein gewisses Suchtpotential, da sie fesselnd erzählt wird und einige unvorhergesehene Wendungen enthält. Einzig der Anfang kann etwas verwirrend für einige Leser sein, doch diese kleinen Probleme behindern nicht den Lesegenuss und sie verschwinden beim Weiterlesen. Für Menschen, die Spiele ähnlich wie Epic gern haben oder selbst spielen, ist dieser Roman perfekt, doch auch für Menschen ohne diese Interessen ist Epic allemal seinen Preis wert.

Simon Leistikow, Geldern, Lise-Meitner-Gymnasium