Gorleben macht vielen Leuten Angst. Die Meinungen gehen weit auseinander. Anfangs war sich die damalige Landesregierung sicher, dass Gorleben als Endlager für Atommüll geeignet sei. Die Bevölkerung war da anderer Ansicht.
Viele Proteste wurden seitdem organisiert, bei denen sich Menschen an Gleise gekettet haben, um den Castor-Transport aufzuhalten. Ende der 70ger Jahre begann Frankreich, Deutschland den eigenen Müll zurück zu schicken. Ab diesem Zeitpunkt war Deutschland dazu gezwungen, den Müll zu entsorgen. Es wurden also verschiedene Endlagerungsmethoden getestet und untersucht, etwa:
– Endlagerung im Salz (Gorleben)
– Endlagerung in einem alten Eisenerzbergwerk (Grube Konrad)
Dr. Peter Schwans untersuchte – damals noch als Student -die Tauglichkeit Gorlebens als Endlager. Mit folgenden Ergebnissen:
Durch die ständige Bestrahlung kann das Salz so erhitzt werden, dass Wasser entsteht und das Endlager absäuft. Radioaktiver Müll kann in das Grundwasser gelangen. Das Schmelzen des Salzes ist ein ganz natürlicher Vorgang. 90 Prozent aller Bergwerke in Deutschland sind mehr oder weniger abgesoffen. Dies geschieht durch Unfälle oder durch mangelhafte Unterhaltung der Bergwerke. Das Versuchslager Asse hat seit Jahren Probleme mit eintretendem Wasser.
Interview mit Dr. Peter Schwans:
Was halten Sie von Atomkraft?
Ich habe im Prinzip keine Probleme mit Atomkraft. Allerdings habe ich Probleme damit, dass oft politische Entscheidungen vor wissenschaftliche Erkenntnisse gesetzt werden. Dies war besonders der Fall in Gorleben. Die damalige Landes- und Bundesregierung hat immer so getan, als sei das alles kein Problem. Man machte den Leuten vor, dass alles sicher sei und die verschiedenen Endlagerungsfragen und Probleme, sofern es sie überhaupt gäbe, geklärt seien. Natürlich waren sie es nicht. Wissenschaft ist ja auch nur Annahme, Experiment, Vermutung oder erste Ergebnisse. Die existierenden Endlagerungsrisiken sollten sehr klar und öffentlich diskutiert werden.
Gibt es andere Möglichkeiten der Energiegewinnung?
Klar! Wind-, Wasser-, Wellen-, Gezeiten-, Erdöl-, Erdgas-, Kohle- oder Sonnenenergie. Es gibt viele Möglichkeiten – irgendwann vielleicht auch Fusionsenergie. Ich glaube, dass die Lösung nicht eine Energieart ist, sondern dass die Mischung wichtig ist. Ein Beispiel: Unser normaler Energiebedarf pro Tag, Monat oder Jahr ist ein stetes Auf und Ab. Da gibt es Stoßzeiten und Flauten wie im Verkehr. In Zeiten des hohen Bedarfs muss man schnell den Energiebedarf decken können. Leute wollen fernsehen, Auto fahren, Kochen usw. Das Problem mit der Sonnen- und Windenergie ist zum Beispiel, dass man den Wind und die Sonne nicht einfach ein- und ausschalten kann. Also müssen so genannte konventionelle Energiequellen vorhanden sein wie etwa Erdöl, Erdgas und Kohlekraftwerke.
Loulaby Loula, Mänchengladbach, Gymnasium An der Gartenstraße