Die Düsseldorfer Autorin Gina Mayer – Ideen finden sich am Wegesrand

2000 beginnt Gina Mayer, ihren Kindheitswunsch Schriftstellerin zu werden zu verwirklichen. Ihr erster historischer Roman „Die Protestantin“ wird gleich zum Erfolg ebenso wie ihr Jugendbuch „Das Mädchen ohne Gedächtnis“. Sie ist in der vielfältigen Ideenwelt des „Schreibens“ angekommen. Ihre Bücher faszinieren und beeindrucken den Leser durch ihren Stil. Luisa Strupat sprach mit Gina Mayer über ihren Beruf.

Luisa Strupat: Wer ist Ihr Lieblingsautor?

Gina Mayer: Ach, ich habe so viele Lieblingsautoren, ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen und wieder aufhören soll. Zurzeit lese ich sehr viel von dem schwedischen Schriftsteller Håkan Nesser. Ich mag Ulla Hahn und Marten t´Haart. Und ich liebe die Jugendbücher und Romane von Gabi Kresslehner, die außer mir kaum jemand zu kennen scheint.

Luisa Strupat: Wieso schreiben Sie? Lieben Sie mehr die Sprache oder das Geschichtenerzählen?

Gina Mayer: Beides. Es fängt mit einer Idee für eine Geschichte an, die mich fasziniert und interessiert. Und dann beginnt der Kampf mit der Sprache. Damit es ein gutes Buch wird, muss beides überzeugen: Plot und Schreibstil.

Luisa Strupat: Wie lange schreiben Sie am Tag?

Gina Mayer: Zwischen sechs bis acht Stunden.

Luisa Strupat: Was hat Sie bewogen, den Beruf zu ergreifen?

Gina Mayer: Meine Freude an Büchern. Ich bin süchtig nach Lesen.

Luisa Strupat: In welche Rolle würden Sie gerne mal schlüpfen?

Gina Mayer: Manchmal wäre ich gerne berühmt. Eine Sängerin oder Schauspielerin, die jeder kennt. Aber bitte nur für ein paar Stunden.

Luisa Strupat: Wie lange dauert es, ein Buch zu schreiben?

Gina Mayer: Kommt auf das Buch an. Einen Pferdekrimi schaffe ich in vier Wochen. Für einen Roman wie „Das Lied meiner Schwester“ brauche ich ein Jahr.

Luisa Strupat: Wann und wodurch haben Sie angefangen zu schreiben?

Gina Mayer: Als meine Kinder noch klein waren, habe ich ihnen Geschichten erzählt, die ich irgendwann auch mal aufgeschrieben habe. Und einige Jahre später wurden aus diesen Geschichten dann Bücher.

Luisa Strupat: Sind Ihre Bücher auch international bekannt?

Gina Mayer: Nein. Ich glaube, dazu sind meine Themen zu „deutsch“.

Luisa Strupat: Sind Ihre Werke autobiographisch?

Gina Mayer: Nein. Aber in jedem Buch steckt natürlich ein großer Teil von mir drin.

Luisa Strupat: Wenn Sie nicht den Beruf der Schriftstellerin gewählt hätten, was wären Sie möglicherweise dann geworden?

Gina Mayer: Studiert habe ich Grafik Design. Und bevor ich Schriftstellerin geworden bin, war ich Werbetexterin. Das wäre ich wohl auch geblieben, wenn es mit dem Bücherschreiben nicht geklappt hätte.

Luisa Strupat: Angenommen, Sie hätten drei Wünsche frei, welche wären das?

Gina Mayer: Ganz langweilig: Gesundheit. Freiheit. Gelassenheit.

Luisa Strupat: Wodurch kriegen Sie die Ideen für die Geschichten?

Gina Mayer: Ich finde sie sozusagen am Wegrand. Beim Spazierengehen, in der Straßenbahn, an der Straßenbahnhaltestelle, im Schwimmbad. Man muss nur richtig hinsehen, dann entdeckt man sie überall.

Luisa Strupat: Was ist Ihr Lieblings-Sprichwort?

Gina Mayer: Besser ein blaues Auge als gar keins.

Luisa Strupat: Zum Abschluss. Verraten Sie uns, an welcher Art von Geschichte Sie zurzeit schreiben?

Gina Mayer: An einem Liebesroman für junge Erwachsene. Erscheint im Sommer 2012 im Thienemann-Verlag.

Luisa Strupat, Düsseldorf, International School Of Düsseldorf