Kunstradfahren ist zuerst einmal ein Sport, genauer gesagt ein Hallenradsport wie der Name auch schon verrät.
Doch was genau macht man beim Kunstradfahren? Um es grob zu erklären: Man sitzt auf einem verkehrsuntauglichem Fahrrad und macht Akrobatik darauf. Man kann sich zum Beispiel, natürlich erst nach einiger Zeit und mit Erfahrung, auf den Lenker oder den Sattel stellen. Doch es gibt viele verschiedene Übungen zum Beispiel die Steiger-Übungen. Beim Reitsitzsteiger fährt man nur auf dem Hinterrad, das Vorderrad wird oben gehalten.
Das kann man alles nicht mit einem normalen Fahrrad machen deswegen ist ein Kunstrad auch etwas besonders. Es hat keine Bremse und auch der Sattel und der Lenker sind nicht mit denen eines normalen Fahrrades zu vergleichen. Jedes Kunstrad hat eine Stange wie ein Männerfahrrad sie hat. Es hat sehr dünne Schlauchreifen und ist nicht zum Auf-der-Straße-fahren gedacht.
Kunstradfahren ist eine vielseitige Sportart es gibt das 1er-Kunstrad -, das 2-er Kunstrad-, das 4-er Kunstrad- und das 6er-Kunstradfahren. Jede dieser Disziplinen hat ihre Schwierigkeiten.
Doch wie kommt man überhaupt auf so ein ungewöhnliches Hobby?
„Ich bin durch ein Schaufahren des Vereins darauf gekommen. Ich habe es gesehen und gedacht, dass ich so etwas auch machen will „, sagt Fiona Schrinner (12) aus Knetterheide. Oft werden solche Schaufahren, zum Beispiel auf dem Markt einer Stadt, veranstaltet um noch viele andere Kinder, Jugendliche und sogar Erwachsene auf die meist unbekannte Sportart aufmerksam zu machen.
Doch was ist so besonders an dem Sport und warum macht er so viel Spaß?
“ Das schöne ist zum Beispiel das „eins“ mit dem Rad zu sein und auch die Gemeinschaft und das Vertrauen beim 2er ,4er und 6er Kunstradfahren“, verrät mir Alina van Züpfen (16) aus Moers, die auf dem Kunstrad Fahrrad fahren gelernt hat. Lukas Horz (17) aus Hochheide erklärt: „Mir macht 1er Kunstradfahren am meisten Spaß, da muss ich mich mit niemandem absprechen und kann einfach loslegen.“
Doch auch für Trainer ist das Kunstradfahren etwas Besonderes. „Mann muss einfach Vertrauen zum Trainer haben und natürlich auch andersherum, der Trainer muss dem Sportler vertrauen können“, sagt Tanja Drescher, Trainerin des KAJV Sonsbeck. Doch es ist nicht immer einfach, die Sportler zu trainieren. „Ich bin selber auch Kunstrad gefahren und kann meine Sportler dadurch gut verstehen“, verrät Christel Schmitz, die mittlerweile seit über 50 Jahren dem Sport treu ist. Sixta Jodeleit, Landesradsport-Leiterin und Trainerin, erklärt: „Man teilt zum Beispiel auf den Turnieren die Nervosität mit den Sportlern und kann sie durch eigene Erfahrungen motivieren.“
Die Sportart ist sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen sehr beliebt. Man findet meistens jedoch mehr Mädchen auf den Turnieren, doch woran das liegt ist unklar. Auf jeden Fall macht es beiden Geschlechtern Spaß und das ist die Hauptsache.
Emelie Merkel, Geldern, Lise-Meitner-Gymnasium