Ein neuer Trainer und drei besondere Spieler: Warum Schalke eine Hochphase bevorsteht

Schalke hat in dieser Saison gezeigt, dass sie sehr viele Qualitäten haben, die sie zum ersten Mal genau richtig einsetzen. Eine kommentierte Zusammenfassung

Von Henri Trah, Klasse 8b, St.-Ursula-Gymnasium Düsseldorf

Zunächst möchte ich mich zu Schalkes Trainer äußern. Am 01.07.2017 wurde Domenico Tedesco  angeheuert. Im Zweitliga-Verein Erzgebirge Aue saß er elf Spiele als Cheftrainer auf der Bank. Seine Bilanz: sechs Siege, zwei Remis und drei Niederlagen.

Die Niederlagen kamen in Spielen gegen die derzeitigen drei Erstligisten Fortuna Düsseldorf, den 1. FC Nürnberg und Stuttgart zustande. Zum Zeitpunkt von Tedescos Amtsübernahme stand Aue auf dem direkten Abstiegsrang 18. Ende der Saison belegte Aue den 14. Tabellenplatz und Tedesco hat so den Abstieg verhindert.

Auch seine Trainer-Ausbildung bestand Tedesco mit der Note 1,0. Schalke hatte den Mut ihn anzuheuern, obwohl er nur wenig Erfahrung im Profifußball vorzuweisen hatte und es hat funktioniert.

Tedesco machte zunächst negative Schlagzeilen für alle Schalke-Anhänger, da Benedikt Höwedes seinen Abschied, auf Leihbasis, zu Juventus Turin bekannt gab. Es gab zwei ausschlaggebende Gründe. Tedesco teilte Höwedes mit, dass er die Kapitänsbinde an Torhüter Ralf Fährmann abgeben müsse und auch er keinen Stammplatz in der Schalker Mannschaft habe.

Aber Tedesco hat gezeigt, dass es auch ohne ihn geht. Mit Naldo, Nastasić, Stambouli, Insua und Kehrer konnte er viel ausprobieren und hat am Ende mit Naldo, Kehrer und Nastasić die richtige Wahl getroffen. Mit nur 37 Gegentoren hat Schalke den drittbesten Wert der abgelaufenen Bundesligasaison erzielt.

Meiner Meinung nach sind außerdem zwei Spieler hervorzuheben. Zunächst Naldo, der 1,98 Meter große Brasilianer, der mit 35 Jahren immer noch ein gesetzter Stammspieler ist. In der Saison hat er keine Minute verpasst und trotz seiner Position als Innenverteidiger hat er nur vier gelbe und keine rote Karte bekommen. Mit sieben Toren ist er der torgefährlichste Abwehrspieler der Bundesligasaison und mit 72,7% gewonnenen Zweikämpfen laut  sport.de auch zweikampfstärkster Verteidiger.

Der zweite Spieler, der unter Domenico Tedesco über sich hinausgewachsen ist, heißt Amine Harit. Er ist in Frankreich geboren, spielt jedoch für die Nationalmannschaft Marokkos und ist auch für die WM in Russland nominiert worden. Er ist als Rookie der Saison ausgezeichnet worden und seine laut bundesliga.com 204 Dribblings markieren den Bundesliga Bestwert.

„Ich bin wie eine Gazelle, weil ich mich auf dem Spielfeld überall durchschlängele und an den Spielern vorbeirenne“, sagte der 20-jährige dem „Sportbuzzer“. Er kam 2017 vom FC Nantes für acht Millionen Euro. Sein Marktwert, der vor seinem Wechsel bei zwei Millionen Euro lag, hat sich seitdem auf rund 24 Millionen Euro verzwölffacht.

Dennoch muss Schalke die Abgänge von den Mittelfeldspielern Max Meyer und Leon Goretzka verkraften. Ob Schalke das Loch im Mittelfeld kompensieren kann, steht noch aus. Für den Sturm ist jedoch gesorgt. Mit Burgstaller, Embolo, Konoplyanka, Di Santo, Teuchert und Neuzugang Uth haben sie gleich sechs Spieler, die vorne für die Tore sorgen sollen.

Auch in der Verteidigung haben sie sich mit Salif Sané aus Hannover verstärkt. Wenn sie weiter so geduldig und effektiv spielen wie in der letzten Saison, glaube ich, dass Schalke für die Champions League reif ist und vielleicht auch die Gruppenphase übersteht. Für den deutschen Fußball wäre es auf jeden Fall positiv zu vermerken, da letztes Jahr nur der FC Bayern München weiterkam. Der RB Leipzig und Borussia Dortmund haben in der Gruppenphase beide nur den dritten Platz erreichen können.