Hilfe, die ankommt – „Ich freue mich, wenn die Leute lächelnd gehen!“

Man kann bereits ab ein Uhr die lange Schlange vor der Viersener Tafel sehen, wenn man die Hohlstraße entlang fährt.

Was die Viersener Bürger sagen:

Die meisten Passanten hatten bei unserer Umfrage die selbe Meinung: „Ich finde, dass die Tafel eine sinnvolle Institution ist!“ „Es ist gut, dass Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, nicht weggeworfen, sondern an Bedürftige weiter gegeben werden.“

Trotzdem gab es auch kleine Kritikpunkte, wie etwa die langen Wartezeiten für Bedürftige, die Tatsache, dass die Tafel finanziell nicht vom Staat unterstützt wird, und die Ausnutzung der Tafel.

Das Team

Das Team setzt sich aus 119 freiwilligen Helfern zusammen, von denen 59 aktiv sind. Täglich kümmert sich eine Gruppe von zehn Personen darum, dass sozial Schwächere mit Lebensmitteln versorgt werden. Luzia Witthake, die Vorsitzende, berichtete, dass sie bereits seit sechs Jahren bei der Tafel tätig sei.

„Ich freue mich noch heute, wenn die Leute mit einem kleinen Lächeln gehen!“

Finanzierung und Lebensmittelbeschaffung

Alle Mitglieder zahlen einen Mitgliedsbeitrag, welcher natürlich nicht alle Kosten deckt. Deshalb ist die Tafel auf Sponsoren angewiesen, die diese mit Sach- und Geldspenden unterstützen. Die Lebensmittelbeschaffung erfolgt durch Bäcker, Supermärkte, Bauern, Großhändler und Bürger.

Tagesablauf

Einige Freiwillige fahren jeden Morgen in einer vierstündigen Tour durch Viersen und Umgebung Spender ab und sammeln Lebensmittel ein. Dann werden dienstags, mittwochs und freitags um 15.30 in der Hohlstraße die Spenden an Bedürftige ausgeteilt. Manche stehen bereits ab ein Uhr vor der Ausgabe, um sich mit anderen auszutauschen und eine Abwechslung im trüben Alltag zu haben. Montags findet die Ausgabe in Dülken und donnerstags in Süchteln statt. Außerdem kommen Helfer zweimal wöchentlich zu Personen nach Hause, die keine Möglichkeit haben, zur Ausgabe zu kommen.

Bedürftige

Zurzeit versorgt die Viersener Tafel ca. 700 Familien mit rund 1500 Personen, darunter viele Kinder. Um Ordnung zu halten, führen die ehrenamtlichen Arbeitskräfte eine Kartei, in der jeder vermerkt ist. „Ich persönlich bin froh, dass es solch eine Organisation gibt, die ich täglich in Anspruch nehmen kann. Allerdings ist es schade, dass manche Menschen die erhaltenen Lebensmittel auf dem Heimweg aussortieren!“, sagt eine Bedürftige.

An diesem Beispiel kann man sehen, wie dankbar sozial Schwache über diese Einrichtung sind.

„Besonders berührte mich die Tannenbaum-Aktion des vergangenen Jahres. Bei dieser Aktion wurden 150 Tannenbäume für Tafelbesucher zur Verfügung gestellt. Die Mutter einer Familie weinte bitterlich, da sie seit fünf Jahren keinen Tannenbaum mehr hatten. Vor allem war es der erste Tannenbaum für ihre Kinder“, sagte Luzia Witthake.

Planungen

Zukünftig planen Verantwortliche auch eine warme Mahlzeit.

Maren Siegert und Philine Schlickum, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium