Eine Betroffene erzählt – Mein Leben mit Diabetes

Viele Leute reden momentan über die neue Volkskrankheit Diabetes. Doch häufig wissen sie nicht, dass es dabei eine Typunterscheidung gibt. Die meisten Diabetiker, etwas über 90 Prozent, leiden an Typ 2. Doch es gibt auch eine Reihe von Typ 1-Diabetikern, etwa 250 000, wie die 14-jährige Johanna Blasberg.

Tanja: Kannst du kurz erklären, was Diabetes bedeutet?

Johanna: Ja, Diabetes ist eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, die dazu führt, dass der Zucker aus der Nahrung nicht mehr aufgespalten wird und so nicht mehr ins Blut gelangen kann.

Tanja: Worin liegt eigentlich die Typunterscheidung?

Johanna: Der Typ 2 ist der so gennante Altersdiabetes und wird durch Übergewicht, falsche Ernährung und zu wenig Sport verursacht. Der Typ 1 wird meistens vererbt und beginnt häufig im Kinder-und Jugendalter.

Tanja: Wie lange hast du schon Diabetes und wie wurde er festgestellt?

Johanna: Nachdem es mir lange nicht gut ging, bin ich am 2. November 2007 zum Arzt gefahren. Dieser hat mich mit einem Blutzuckerwert von 343 ins Krankenhaus geschickt. Der normale Blutzuckerwert liegt zwischen 80 und 120. Im Krankenhaus wurde ich auf Insulin eingestellt. Außerdem wurde ich uunter anderem darin geschult, wie ich meine Mahlzeiten berechnen muss und was ich beim Spritzen beachten muss.

Tanja: Wie stark hat sich dein Tagesablauf bzw. dein Leben verändert?

Johanna: Nun ja, es ist eine große Umstellung, da ich zu jeder Mahlzeit zuerst meinen Blutzucker messen muss und dann die vorher berechnete Mahlzeit mit Insulin abspritzen muss. Aber das Schlimmste ist, dass ich die Krankheit für den Rest meines Lebens haben werde.

Tanja: Das muss sehr hart für dich sein!

Johanna: Ja, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran, obwohl der Weg dorthin sehr schwer und mit starken Gefühlen verbunden ist.

Tanja: Worauf muss man als Diabetiker besonders achten?

Johanna: Es ist sehr wichtig, dass ich darauf achte, nicht zu viel oder zu wenig Insulin zu spritzen, da dies zu starken Schwankungen des Blutzuckers führt. Außerdem kann ein zu hoher oder zu niedriger Blutzucker zu einem so genannten „Diabetischen Koma“ führen.

Tanja: Hier liegen deine Utensilien auf dem Tisch. Könntest du diese kurz erläutern?

Johanna: Da haben wir einmal das Blutzuckermessgerät und einen Piekser. Diese beiden Dinge brauche ich zum Blutzuckermessen. Dann habe ich noch meine Spritze, in der sich mein Insulin befindet. Außerdem muss ich immer Traubenzucker bei mir haben, um im Falle einer Unterzuckerung meinem Körper schnell Zucker zuzuführen.

Tanja: Vielen Dank für dieses Interview.

Johanna Blasberg und Tanja Friedrich, Leverkusen, Marienschule