Wing Tsun Wesel – Programm für die Jugend – Geschickte Bewegung statt purer Muskelkraft

Judo, Karate, Kung Fu: Das alles sind Verteidigungssportarten. Und dennoch sind sie grundverschieden.

Wing Tsun (WT) ist eine Kategorie der Verteidigung, die sich schon seit über 250 Jahren bewährt hat. Es ist ein Bewegungskonzept, das nicht nur auf Kraft aufbaut. Besonders Kindern gibt es Selbstbewusstsein und Gelassenheit, und das nicht nur in Bedrohungssituationen.

Alles fing mit der Idee der zwei Frauen Ng Mui und Yim Wing Tsun an. Sie wollten sich vor stärkeren Angreifern verteidigen können und entwickelten ein System, mit dem sie den körperlichen Nachteil gegenüber anderen auszugleichen versuchten, und ein Bewegungskonzept, das nicht auf brachialer Muskelkraft basierte. Dieses Konzept funktioniert noch heute und hat einen besonderen positiven Effekt: Gelassenheit, und das nicht nur in Bedrohungssituationen.

„Wer Wing Tsun lernt, lernt sich selber kennen“, erklärt Stefan Tebbe, Schulleiter der Wing Tsun-Schule in Wesel. „Das Training schult Disziplin und stärkt das Selbstbewusstsein. Man lernt neue, interessante Bewegungsmuster und entwickelt nach und nach ein komplett neues Körpergefühl.“

In der WT-Schule wird schon für fünfjährige Kinder ein Kursus angeboten. Zu den Inhalten gehören Koordinations-, Balance- und Konzentrationsübungen. In Rollenspielen werden den Kindern ein aktives Gangbild und eine überzeugende Mimik und Gestik vermittelt. Genauso wie für Kinder gibt es in der WT-Schule Wesel auch ein großes Angebot für Erwachsene ab 13 Jahren in Gruppen in gemischten Gruppen, für Anfänger sowie Fortgeschrittene.

Die Mädchen des Jugendzentrums in Damm (Gemeinde Schermbeck)

werden alle zwei Wochen von Simon Rodriguez Garcia, einem Trainer der

Schule, besucht. Seit Ende des Sommers bringt er ihnen die wichtigsten Griffe und Ratschläge bei. Denn von Regeln kann man beim WT nicht sprechen. Bei dieser Kampfkunst geht es nicht um Wettkämpfe und Pokale, sondern viel mehr um die Wiederholung der Bewegungsschule, um sich in brenzligen Situationen im Bruchteil einer Sekunde für die richtige Anwendung zu entscheiden. „Oft verteidigt man sich und realisiert erst Momente danach, was man gerade angewendet hat“, erklärt der WT-Trainer Simon Rodriguez Garcia.

„Schon nach dem ersten Kursus mit Simon haben wir uns besser gefühlt und Erfolge gespürt. Sei es nur in kleinen Auseinandersetzungen auf dem Schulhof.“ Da sind sich die Mädchen aus der Gruppe einig. „Uns macht es einen Riesenspaß. Mit Simon kann man immer lachen. Wir freuen uns jedes Mal auf ihn. Und nebenbei bringt er uns ein paar äußerst hilfreiche Tricks bei.“

Laura Bahr, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium