Mobbing verbreitet sich – Gewalt an Schulen und im Job

Mobbing leitet sich vom englischen Verb „to mob“ ab und bedeutet „anpöbeln“, „angreifen“, „bedrängen“ und „über jemanden herfallen“. Im engeren Sinne ist Mobbing Psychoterror. Menschen schikanieren, quälen und verletzen andere Menschen. Es gibt viele verschiedene Formen von Mobbing. Zwei davon sind Mobbing in der Schule unter Schülern und Mobbing am Arbeitsplatz.

Das Mobbing in der Schule von Schülern wird auch „Bullying“ genannt. Ein Schüler oder mehrere führen negative Handlungen an anderen Schülern aus. Dies geschieht verbal (Bedrohung und Beschimpfung), physisch (Schlagen) oder nonverbal (Grimassen schneiden).

Forscher sprechen erst von Mobbing, wenn ein Ungleichgewicht zwischen den Kräften des Täters und des Opfers besteht. „Das ist totaler Quatsch!“, so ein Schüler des Werner-Heisenberg-Gymnasiums in Leverkusen. Experten sagen, Mobbing sei auf das Schulklima zurückzuführen.

Es gibt unterschiedliche Arten von Opfern: Das „passive Opfer“ und das „provozierende Opfer“. Das „passive Opfer“ ist eher ängstlich, unsicher, empfindlich, vorsichtig, schweigsam und lehnt Gewalt ab, so dass bei der Umwelt der Eindruck entsteht, dass man Alles bei ihr oder ihm machen kann, ohne dass er oder sie sich wehrt.

Das „provozierende Opfer“ hingegen ist eher unkonzentriert, nervös und schafft Ärger und ein gespanntes Klima, das bei manchen Personen im Umfeld auf Verärgerung und Widerstand stößt.

Die Täter haben meist eine ähnliche Vorgehensweise: Sie schädigen gezielt das Ansehen des Schülers oder der Schülerin. Die Kommunikation mit anderen Schülern oder Kindern wird be- oder sogar verhindert. Die sozialen Beziehungen des „Opfers“ werden zum Ziel des Angriffs, und schließlich kommt es im schlimmsten Falle zu körperlichen Übergriffen.

Meistens sind ganz bestimmte Arten von Kindern besonders gefährdet. Dies sind zum Teil Kinder, die kleiner und schwächer als die Übrigen in der Klasse sind. Außerdem sind diese Kinder eher ängstlich, sehr schüchtern, oder ärmlich aussehend, also sie tragen keine Markenware.

Unter Mobbing am Arbeitsplatz, auch „Bossing“ genannt, versteht man Angriffe auf eine Person durch Arbeitskollegen oder Vorgesetzte. Dies geschieht durch verbale Gewalt, also mündliche Drohungen oder Demütigungen, oder durch Androhung oder sogar Ausübung körperlicher Gewalt. Eine Umfrage, die von Arbeitnehmern gestartet wurde, ergab, dass sich 44 Prozent der befragten Personen von ihren Kollegen, 37 Prozent von ihren Vorgesetzten, 10 Prozent von beiden Personenkreisen und 9 Prozent von Untergebenen, also Arbeitnehmern, gemobbt fühlten. Das Ziel der Täter ist die Kündigung des gemobbten Kollegen.

Mobbing ist sehr gefährlich und kann schwere Folgen haben. In den meisten Fällen sind dies Verschlechterung der Noten, Vereinsamung oder ähnliches. Aber in manchen Fällen treiben die Täter ihre Opfer regelrecht in den Selbstmord!

Da ein schlechtes Schulklima Mobbing fördert, muss sich dieses verbessern!

Sven Janzen, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule