„Mama? Ich brauche 20 Euro für ein neues T-Shirt. Und Papa? Kann ich die elf Euro fürs Kino haben?“ „Wieso?“ „Ich wollte am Dienstag mit Freunden ins Kino gehen.“ „Das meine ich nicht. Hast du denn kein Geld mehr? Es sind 15 Tage nach Monatsbeginn!“ „Ja, eben. So lange hält sich das bisschen Geld doch nicht.“ „Wie bitte? Weißt du überhaupt, wie viel ich für das bisschen Geld arbeiten muss?“
Wer kennt sie nicht, die täglichen Auseinandersetzungen ums Geld? Besonders Jugendliche sind unzufrieden mit dem Taschengeld, das sie bekommen. Da hilft nur eins: selber Geld verdienen.
Viele machen Nebenjobs, um ihr Taschengeld zu verbessern. Die Klassiker sind Babysitten, Zeitungen austragen und Nachhilfe geben. Bei den Mädchen ist Babysitten der große Favorit. Lara, 14; „Es passt einfach am besten zu meinem Terminplan. Außerdem mag ich kleine Kinder, und es macht mir Spaß, mit ihnen zu spielen und auf sie aufzupassen.“
Im Durchschnitt verdient man sieben Euro in der Stunde, es kommt aber auch auf die Familie an, wie viel sie anbietet. Meistens ist das Babysitten eher unregelmäßig und spontan. Wenn ein Ehepaar einmal ausgehen möchte, ruft es vorher den Babysitter an und sie vereinbaren einen Termin. Weil die Teens noch zur Schule gehen, kommt der Samstag am besten in Frage. Oft muss der Babysitter die Kinder nur ins Bett bringen und kann theoretisch (leise!) machen, was er will. „Es ist einfach eine Beruhigung für die Eltern, zu wissen, dass einer zu Hause ist und auf die Kinder aufpasst“, so eine Mutter.
Beim Zeitungen austragen kommt es darauf an, wie viel man verdient und wie groß der Zeitaufwand ist. Die einen bekommen 60 Euro im Monat, obwohl sie nur ein bis zweimal die Woche Zeitungen verteilen und nur 30 Minuten brauchen, allerdings Werbung dazulegen. Die anderen tragen jeden Samstag Zeitungen aus und brauchen erst zwei Stunden zum Sortieren und dann vier bis fünf Stunden zum Austeilen und bekommen für einen Samstag nur zehn bis 15 Euro.
Nachhilfe geben tun meistens Oberstufenschüler. Das wird einmal in der Woche gemacht bei fünf bis zehn Euro Stundenlohn. „Ich bin gut in der Schule, und wenn jemand anderes Schwierigkeiten hat, helfe ich ihm gerne. Nebenbei bringt es noch Geld.“
Andere häufige Nebenjobs sind Hunde ausführen bei fünf Euro pro Stunde oder auf dem Reiterhof helfen. Wer Eltern hat, die ein Restaurant, eine Firma oder einen landwirtschaftlichen Betrieb besitzen, kann dort mithelfen und anpacken und sich dadurch etwas verdienen. Wer aber während der Schulzeit überhaupt keine Zeit für Nebenjobs hat wegen Hobbies, Sport oder weil er zu viel für die Schule lernen muss, kann Ferienjobs machen, wie Teller waschen in der Eisdiele oder bei Drogerien und Sportgeschäften aushelfen. Da bekommt man im Durchschnitt auch so um die vier bis sieben Euro pro Stunde.
Wenn Du einen Nebenjob suchst, informiere dich bei den Anbietern am besten noch einmal selbst über Details, wenn du eine Frage hast. Alles muss geklärt sein. Spreche vorher mit Deinen Eltern darüber und lass‘ dich beraten. Eigenes Geld zu verdienen, ist ein tolles Gefühl!
Annika Jana Philippsen, Leverkusen, Marienschule