„Helau!“ oder „Alaaf!“, so ertönt es zu Karneval auch im Rheinland. Überall wimmelt es von verkleideten Menschen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind „jeck“ in dieser so genannten fünften Jahreszeit.
Tausende Menschen feierten Ende Februar Karneval, standen singend und schunkelnd an Straßenrändern, um die Umzüge zu erleben, sammelten Süßigkeiten und vergnügten sich auf Partys. DJ’s und Sänger hetzten von einem Ort zum anderen, um mit Karnevalsschlagern für Stimmung zu sorgen. Wie üblich blieben die Schulen ein paar Tage geschlossen, sehr zur Freude der Schüler. Aber warum eigentlich? Warum feiert man Karneval und verkleidet sich?
Fragt man einige der jecken Karnevalisten nach dem Grund des Festes, wissen nur wenige Bescheid. Einige allerdings kennen den Zusammenhang zwischen Karneval und Fastenzeit. In der Tat wird „Karneval“ von dem mittellateinischen „carnelevale“ abgeleitet, was so viel wie „Fleischwegphase“ bedeutet, vereinfacht übersetzt „carne vale“: „Fleisch, lebe wohl!“
Karneval, auch Fastnacht genannt, wird in der Woche vor Beginn der Fastenzeit gefeiert. Früher wurden in diesen Tagen die später verbotenen Fleischreste aufgezehrt, bevor am Aschermittwoch die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern begann. An Weiberfastnacht, dem Tulpensonntag, Rosenmontag und Veilchendienstag wollen die Menschen noch einmal ganz ausgelassen sein und viele von ihnen schlüpfen dafür in Kostüme, um dem Alltag und der Wirklichkeit zu entfliehen.
Das Wort „Karneval“ findet man auch im internationalen Sprachgebrauch, doch wird dieses Fest überall anders gefeiert. Am Aschermittwoch ist dann „alles vorbei“, und an die Vergänglichkeit erinnert auch das Aschenkreuz, mit dem an diesem Tag die Gläubigen in der Kirche gezeichnet werden. Der rheinische Frohsinn ist jedoch auch in den „restlichen“ vier Jahreszeiten immer spürbar.
Deborah Palder, Haan, Städt. Gymnasium Haan