Es gibt sie überall: Im Reisebüro, beim Arzt, vor der Imbissbude, an der Kasse.
Sie sind wie eine Krankheit. Kaum ist die eine geheilt, kommt die nächste. Man kann sich überall infizieren. Und von wegen, die Welt wird immer hektischer und unübersichtlicher: Die Hälfte davon verbringen wir doch sowieso mit Warten.
Und das dümmste daran ist ja: Wir genießen es. Entspannen in den kleinen und großen Warteschlangen des Lebens, denn schließlich schlafen die meisten von uns doch sowieso kaum.
Da kommt uns doch so eine Menschenmenge vor dem Kino ganz gelegen, bevor wir uns in einen Horrorfilm stürzen, der uns wieder nachts kein Auge zutun lässt.
Aber so sind wir nun mal, wir können uns einfach nicht entscheiden, was wir mögen und was nicht. Und wenn wir dann beschließen, was wir für richtig halten, ist es meistens doch falsch. Tja, da müssen wir wohl noch einmal drüber nachdenken. Und das geht am besten in einer (zum Glück) nie enden wollenden Warteschlange.
Lilija Amamitch, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium