Ein ungewöhnliches Hobby – Speed Stacking: Verrücktes Becker-Stapeln

Die aus den USA stammende Sportart namens „Speed Stacking“ (dt. Schnellstapeln), auch „Sport Stacking“ (dt. Sportstapeln) oder „Cup Stacking“ (dt. Becherstapeln) genannt, ist ein Geschicklichkeitssport, bei dem man mit zwölf geformten Bechern Pyramiden in einer bestimmte Reihenfolge auf- und wieder abstapelt.

Diese geformten Becher wurden in den 80er Jahren in Kalifornien erfunden und unter dem Namen „Kup Stax“ von Hasbro verkauft. Die Sportart wurde von Bob Fox entwickelt. Seit 2004 ist „Speed Stacking“ auch in Deutschland bekannt. Hier gibt es immer mehr Schulen, die an so genannten „Sport-Stacking-Programmen“ teilnehmen. Dies ist auch verständlich, denn „Speed Stacking“ fördert die Hand-Augen-Koordination, Schnelligkeit, Konzentration und die Reaktionsfähigkeit.

Sport Stacking wird jedoch auch von Behinderten eingesetzt, um ihre Motorik zu schulen und die gleichen positiven Nutzen zu ziehen wie gesunde Speed-Stacker. Um sich mit anderen Speed-Stackern zu messen, werden von der WSSA (World Sport Stacking Association) seit mehreren Jahren Turniere und Weltmeisterschaften, sowie nationale Meisterschaften in den USA, Deutschland, Kanada, Großbritannien, Australien, Mexiko, Japan und zukünftig auch in den Niederlanden, Belgien, Österreich, der Schweiz und Skandinavien durchgeführt.

Um die Zeit möglichst genau zu messen, gibt es seit 2003 „Stack Mats“. Bei diesen Zeitmatten legt der Speed-Stacker seine Hände auf zwei Kontaktflächen. Wenn er eine Hand von den Kontaktflächen herunternimmt, beginnt die Zeitnahme. Legt er beide Hände wieder auf diese, wird die Zeitnahme gestoppt und die Zeit wird angezeigt. Dieses Verfahren soll Ungerechtigkeit vermeiden.

Der Gewinner der Weltmeisterschaft vom letzten Jahr heißt Timo Reuhl und ist gerade einmal 13 Jahre alt. Er stapelte drei Pyramiden in genau 2,11 Sekunden! Er erzählt uns, wie alles angefangen hat: „Vor vier Jahren hat mir meine Tante zwölf Becher und eine Anleitung fürs Speed Stacking mitgebracht.“ Zum Spaß stapelte er die Becher, bis er vom Ehrgeiz gepackt wurde und jede Zehntelsekunde wichtig war.

Bald war klar, Timo fährt zur WM. Zu seinem Sieg sagt Timo: „Damit hätte ich nie gerechnet“. Jetzt übt er zwanzig bis dreißig Minuten am Tag. Und das mit Erfolg. Bei Timo stapeln sich Becher – und über 80 Pokale. Er ist immer konzentriert bei der Sache: „Wenn ich die Becher vor mir habe, sehe ich nichts anderes“. Wir hoffen, dass Timo uns noch lange beeindruckt und das Speed Stacking auch in Deutschland beliebter wird.

Michelle Martin und Antonia Witthaus, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium