Weihnachten, das Fest der Liebe. So wird das wichtigste Fest des Jahres von Rainer W. aus Mönchengladbach beschrieben. „Das Schönste ist die Vorfreude“, sind sich Angelika und Achim Terkatz einig. „Mir bedeutet Heilig Abend besonders im katholischen Sinne sehr viel“, erzählt Barbara Pfeuffer, eine Lehrerin des Wegberger Gymnasiums. Für Heinz Welters und Julia vom Berg steht vor allem das Zusammensein der Familie im Vordergrund.
Alle Befragten sind einer Meinung: „An Heilig Abend gehen wir in die Kirche!“
Im Gegensatz zu Julia vom Berg, Supermarktangestellte, und dem freiwilligen Feuerwehrmann Heinz Welters, kocht Barbara Pfeuffer jedes Jahr dasselbe Gericht: Pute! Rainer W. und seine Frau bekochen sich immer abwechselnd, damit es möglichst vielfältig bleibt. Auch bei Familie Terkatz muss sich an Weihnachten jeder in die Küche bequemen, wenn auch nicht für lange, denn sie kochen jedes Mal ein schnelles Menu, beispielsweise Pizza. Vor allen Dingen ist die Dekoration bei ihnen das A und O. „Die stimmt uns noch mal richtig ein und macht einem den eigentlichen Sinn von Weihnachten wieder bewusst“, schwärmt Angelika Terkatz mit funkelnden Augen.
Wenn Rainer W. am Abend aus der Bank nach Hause kommt, lässt er sich gerne von seiner Frau mit einer weihnachtlich dekorierten Wohnung überraschen. Barbara Pfeuffer liebt es jedes Jahr aufs Neue, einen großen Tannenbaum gemeinsam mit ihrer Tochter auszusuchen und zu schmücken. „Früher musste ich mir immer einen Adventskalender mit meinen beiden Brüdern teilen“, berichtet die Lehrerin. Das habe auch dazu beigetragen die Bedeutung des Festes, das Teilen, besser zu verstehen. Julia vom Berg sieht es nicht so eng, dass die Kinder so viele Adventskalender haben, schließlich gäbe es ja viel mehr Auswahl als früher.
Die Befragten sind sich einig, dass die Weihnachtszeit in den Supermärkten viel zu früh anfängt und die Vorfreude dadurch stark beeinträchtigt wird. Familie Terkatz und Julia vom Berg fänden es ausreichend, wenn die Weihnachtsartikel Ende November in den Läden zu finden wären. Außerdem seien die Sachen dann, wenn man sie wirklich brauche schon ausverkauft.
„Innerhalb der Weihnachtszeit holen die Leute deutlich mehr Geld ab“, verrät Banker Rainer W. – Schließlich müssen die Geschenke ja auch irgendwie bezahlt werden! Die Schüler seien aufgeregter als sonst und würden die Feiertage herbeisehnen, berichtet Barbara Pfeuffer, und bei dieser Bemerkung huscht der Lehrerin ein Lächeln übers Gesicht.
Einer der Eheleute Terkatz muss an Heilig Abend immer arbeiten, denn die Patienten im Krankenhaus wollen auch an diesem Tag gut versorgt werden. Mehr Verletzte gäbe nicht wegen der Hektik, sondern höchstens durch die Witterung, erläutert Achim Terkatz. Heinz Welters freut sich, dass er an Weihnachten nicht arbeiten muss. „Ich bin ja nur bei der freiwilligen Feuerwehr.“ Außerdem seien die Leute in seinem Löschbezirk vorsichtig, damit die Feuerwehr nicht ausrücken müsse und alle ein schönes Fest feiern können.
Claudia Holländer und Sophie Lobigs, Wegberg, Maximilian-Kolbe-Gymnasium