Das Unterbewusstsein ist umstritten, denn keiner weiß genau, was dahinter steckt – nur, es unseren Alltag mehr beeinflusst als wir denken.
Einer der Entdecker des Unterbewusstseins (1775) ist der deutsche Arzt Franz Anton Mesmer, auch ein Begründer der ersten „dynamischen Psychiatrie“. Er ging, wie viele andere auf seinem Gebiet, von heilenden Kräften aus, die man nur anregen musste. Einer seiner Schüler entwickelte daraus die erste so genannte Hypnose, „magnetische Hypnose“.
1846 veröffentlichte der Naturphilosoph Carl Gustav Carus das Buch „Psyche“. In diesem Buch fiel zum ersten Mal das Wort Unterbewusstsein, das er als „göttliche Natur“ deutete. Dieser Begriff wurde 1869 durch das Buch „Philosophie des Unbewussten“ von Eduard von Hartman verbreitet. Darauf erkannte der französische Neurologe Jean-Martin Charcot, dass man „traumatische Lähmungen“ mit Hilfe von Hypnose beheben kann. Außerdem hat Sigmund Freud mit seinen Schriften die Psychologie sehr geprägt.
Angeblich sollen wir 20.000 Entscheidungen täglich treffen. Schließlich denken wir jede Sekunde im unseren Leben, ohne uns dessen bewusst zu sein. Das Unterbewusstsein beeinflusst nicht nur das Denken sondern auch das Handeln. Wenn wir bestimmten Reizen ausgesetzt sind, ändert sich unser ganzes Verhalten. Dabei ist die Verarbeitung von Informationen durch das Unterbewusstsein ein völlig automatischer Prozess, den wir nicht verhindern können, uns aber auch hilft, Reize, Einflüsse und Informationen leichter zu verarbeiten. Ein Überlebensmechanismus. Nur die Handlungen und Entscheidungen werden erst durch das Bewusstsein getroffen. Im Schlaf werden die Träume aus dem Unterbewusstsein produziert. Träume kann man psychologisch deuten und man erkennt, was das Unterbewusstsein einem sagen will.
Das Unterbewusstsein arbeitet am besten bei Entspannung. Verlorengegangene Worte findet man oft erst wieder auf dem Weg nach Hause oder im Bett. Aber es gibt auch Momente, in denen das Unterbewusstsein die Führung übernimmt, den Weg weist. Das ist die so genannte Intuition. Die macht sich durch eine Stimme im Kopf oder ein Bauchgefühl bemerkbar. Oder wir wissen bei einer Entscheidung schon die Antwort, ohne eine rationale Erklärung angeben zu können. Aber auch plötzliche Gefühle wie Lachen oder Weinen ohne ersichtlichen Grund sind möglich.
Man kann auch mit dem Unterbewusstsein zum Erfolg kommen, indem man mit dem Unterbewusstsein zusammenarbeitet, sprich, sich auf das Positive konzentriert. Außerdem zählt für das Unterbewusstsein nur das Heute! Schon im Kleinkindalter wird das Unterbewusstsein angesprochen und führt auch zum späteren Selbstbild.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Unterbewusstsein mehr aufnimmt und uns mehr beeinflusst, als wir denken. Vielleicht auch wollen? Aber unser Unterbewusstsein will immer nur das Beste für uns!
Julia Kaltenbach, Wegberg, Maximilian-Kolbe-Gymnasium