Wohngruppen für Mädchen – Letzter Ausweg aus der Krise

Häufig treten bei Mädchen im Jugendalter gravierende Probleme auf, die innerhalb der Familie nicht gelöst werden können. Der Caritasverband Heinsberg bietet für Mädchen mit diesen Schwierigkeiten eine Betreuung in Mädchenwohngruppen an. Diese Probleme können vielfältig sein. Es kann sich zum Beispiel um Defizite im Sozialverhalten, emotionale Störungen, Entwicklungsrückstände oder sogar sexuelle Missbrauchserfahrungen handeln.

Es gibt im Kreis Heinsberg zwei Wohngruppen, jeweils in Dremmen und in Süsterseel. Die Aufnahme in der Mädchenwohngruppe erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt. Die Mädchen können die Wohngruppe zunächst besichtigen und auch zur Probe wohnen. Die Wohngruppen nehmen Mädchen ab zwölf Jahren auf. Sie wohnen in ganz normalen Einfamilienhäusern.

Der Caritasverband bildet mit fünf Fachkräften das Erzieherteam. Sie werden umfangreich geschult und ständig weitergebildet. Das Erzieherteam verfolgt eine Reihe von Zielen. Zu Anfang wird den Mädchen Halt und Orientierung gegeben. Die Mädchen sollen für sich selber Verantwortung übernehmen. Mit der Zeit werden sie selbstständig und sollen sich wieder integrieren. Für manche ist es schwierig, die eigene Lebensgeschichte zu verarbeiten. Sie können es mit Hilfe von Gesprächen untereinander und die Teilnahme an Selbsthilfegruppen jedoch meistens schaffen, wieder einigermaßen normal zu leben.

Die Mädchen gehen wie jedes andere Kind auch zur Schule und können ihre Freizeit normal gestalten. Das Erziehungsteam möchte, dass die Jugendlichen auch außerhalb des Hauses soziale Kontakte knüpfen und pflegen. Wichtig ist, dass die Mädchen auch in Vereinen und anderen Gruppen tätig sind. Außerdem ist den Erziehern sehr wichtig, dass die Mädchen auch Kontakte zu „normalen“ Kindern haben. Alle Erziehungsteam wollen das Selbe erreichen. Sie möchten, dass die Mädchen selbständige Erwachsene werden. Das Hauptziel aller Erziehungsteams ist die Rückkehr in die ursprüngliche Familie. Da Mädchen häufiger in Notlagen kommen, sind solche Wohngruppen meistens der letzte Ausweg, um Hilfe und Unterstützung zu finden. Es ist gut, dass es solche Einrichtungen im Kreis Heinsberg gibt.

Sophie Klems, Wassenberg, Betty-Reis-Gesamtschule