Viele berufstätige Menschen sind mit der Bezahlung ihrer Arbeit unzufrieden. In einigen Berufszweigen werden Männer sogar besser bezahlt als Frauen für die gleiche Leistung. Und viele denken, dass ihre Arbeit unterbezahlt ist. Mancher Berufszweig genießt in der Gesellschaft kein hohes Ansehen, wie z.B. die Müllmänner, obwohl gerade sie die unangenehme Arbeit übernehmen, uns von unserem Müll zu befreien. Außerdem fällt ihre Bezahlung unterschiedlich aus, je nach ihrer Beschäftigung in öffentlichen oder privaten Unternehmen.
Zu denen, die sich berechtigt unterbezahlt empfinden, zählen zum Beispiel die Hebammen. Sie bekommen für ihre verantwortungsvolle Sorge um Mutter und Kind zirka 1700 Euro brutto. Sie erhalten gegebenenfalls ergänzende Sozialleistungen, um neben Mietkosten und Versicherungen und derartigem ihren Lebensunterhalt sichern zu können.
Die Debatte um den Bundeskanzlerkandidaten Peer Steinbrück zeigt die Unverhältnismäßigkeit der Gehälter noch einmal sehr deutlich auf. Wie ist es möglich, dass ein in „Vollzeit“ arbeitender Bundestagsabgeordneter nebenbei 1,25 Millionen Euro im Jahr verdienen kann? Im Gegensatz dazu steht die Tätigkeit der oben genannten Hebammen sowie die überaus verantwortungsvolle und anstrengende Arbeit der in der Kranken– und Altenpflege Tätigen. Ihre Unterbezahlung steht in keinem Verhältnis zu ihrer Leistung. Überdies werden diese Berufe in der Gesellschaft viel zu gering geachtet.
Um eine gerechte Verteilung der Verdienste zu schaffen, ist ein Umdenken in der Gesellschaft, in der Wirtschaft und in der Politik notwendig.
Aber warum werden Berufe im sozialen Bereich bzw. solche mit überwiegend körperlicher Arbeit häufig geringer bezahlt? Dies liegt oft daran, dass viele Berufe ohne ein Hochschulstudium ausgeübt werden können, manche eine nicht sehr aufwendige Ausbildung und Prüfung erfordern, bzw. für einige Beschäftigungen gar keine Ausbildung erforderlich und damit jedem Mann und jeder Frau zugänglich ist.
Doch wenn es unterbezahlte und überbezahlte Berufe gibt, gibt es natürlich auch Berufe, die bei gleicher Arbeit unterschiedlich entlohnt werden wie z. B. der Beruf des Lehrers. Je nachdem ob er verbeamtet ist oder nicht, bekommt er mehr oder weniger Gehalt. Verbeamtete Lehrer verdienen monatlich zirka 500 Eurio mehr, dabei verrichten sie die gleiche Arbeit.
Es ist zu verstehen, wenn diese Ungleichheit in der
Bezahlung Unmut und Protest in der Bevölkerung auslöst.
Hannah Kämmerling, Wassenberg, Betty-Reis-Gesamtschule