Interview – Tennis-Ass aus Wegberg

Vom 16. bis 24. Januar 2009 fanden im österreichischen Seefeld/Tirol die 33. Internationalen Tennis-Europameisterschaften der Seniorinnen und Senioren statt. Die Wegbergerin Nicola Bialowons nahm an den Einzel- und Doppelkonkurrenzen teil. Im Einzel unterlag sie ihrer Gegnerin Reinhild Ferlemann (damalige Nummer Drei der deutschen Rangliste) im Halbfinale trotz 4:1 Führung im dritten Satz mit 1:6, 7:5 und 4:6. Mit ihrer Halbfinal-Gegnerin spielte sie sich ins Damen-Doppelfinale, besiegte dort ihre zwei russischen Kontrahentinnen und sicherte sich ihren ersten Europameisterschafts-Titel.

Wir befragten sie zu ihrer Tenniskarriere:

Frage: Was hat Sie dazu bewogen, mit dem Sport Tennis anzufangen?

Nicola Bialowons: Letztlich war es nicht meine Entscheidung. Meine Eltern haben sich, meine Schwester (Gabriele Hendrisch) und mich 1975 im Tennisclub Wegberg angemeldet. Mein Vater (Hans Wilms) hat als vielseitiger Sportler den Tennissport sehr schnell erlernt und unser Training übernommen. Durch verstärktes Spielen mit Jungen aus dem Verein haben wir verglichen mit anderen Spielerinnen unseres Alters eine sehr gute Leistungsstärke erreicht.

Frage: Hatten Sie zur damaligen Zeit ein Vorbild?

Nicola Bialowons: Ganz am Anfang sicherlich nicht, später als die deutschen Profis (Boris Becker, Michael Stich und Steffi Graf) international erfolgreich waren, habe ich mich fürs Profitennis interessiert. Mein Vorbild war dann Gabriela Sabatini.

Frage: Haben Sie je erwartet, dass sie einen Titel erlangen?

Nicola Bialowons: Als ich mit dem Tennis-Sport angefangen hatte sicherlich nicht. Ich war als Kind nicht sehr sportlich, aber in der Jugend habe ich bereits viele Kreismeister-, Bezirks- und Verbandsmeisterschaftstitel erreicht. Danach habe ich im Erwachsenenbereich eigentlich keine Turniere mehr gespielt. An den Europameisterschaften 2009 habe ich daher ohne irgendwelche Erwartungen teilgenommen.

Frage: Wie haben Sie sich gefühlt, als sie den Titel gewonnen hatten?“

Nicola Bialowons: Sicherlich habe ich mich gefreut und den Titel mit meiner Partnerin begossen. Ehrlich gesagt habe ich mich mehr über mein Abschneiden in der Einzelkonkurrenz gefreut. Mit dem dritten Platz und dem knapp verpassten Finaleinzug dort habe ich definitiv nicht gerechnet.

Frage: Haben Sie vor, Ihren Titel zu verteidigen und weitere zu erlangen?

Nicola Bialowons: Nein, die Absicht habe ich nicht. Meine Familie und mein Beruf nehmen viel Zeit in Anspruch. Ich spiele daher weiter in meinem Verein und dort in der Damen 40 Mannschaft in der Tennis Oberliga. Das reicht mir vollkommen.

Vielen Dank, dass Sie sich für uns Zeit genommen haben und weiterhin wünschen wir Ihnen viel Erfolg!

Nicola Bialowons: Ich habe es gerne gemacht und vielen Dank!

Yannik Bialowons und Kevin Steprath, Wassenberg, Betty-Reis-Gesamtschule