Schon seit wir Menschen existieren, helfen Kinder bei der Arbeit mit. In der Steinzeit sammelten sie zum Beispiel Beeren, im Mittelalter molken sie die Kühe auf dem Bauernhof der Familie. Doch im 18. Jahrhundert entdeckten die Menschen eine neue Geschäftsidee: Die industrielle Kinderarbeit.
Mit vier, sechs oder acht Jahren fingen Kinder an zu arbeiten. Allerdings war es keine leichte Arbeit, wie die einer Hilfskraft. Die Kinder, deren Eltern unter Armut litten, arbeiteten als Bergarbeiter, in Minen oder zum großen Teil auch in Textilfirmen und das bis zu 16 Stunden täglich. Im Bergbau waren Kinder besonders „nützlich“, da sie nicht viel Lohn bekamen und wegen ihrer geringen Körpergröße Stellen erreichten, die für Erwachsene unerreichbar waren. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war ein Drittel der Fabrikarbeiter zwischen sieben und zwölf Jahren alt.
Die Kinder, die früher wie heute schon in jungen Jahren so hart arbeiten, haben ein sehr hohes Gesundheitsrisiko, zum Beispiel wegen des Staubes im Bergwerk der sich in ihren Lungen absetzt. Dazu kommt, dass sie aufgrund ihrer Arbeit nicht zur Schule gehen können und dadurch nur über eine sehr schlechte oder gar keine Bildung verfügen. Daher haben diese Kinder schlechte Zukunftsaussichten.
Die Nachfrage an Kinderarbeitern ist seit damals zwar stark gesunken, aber trotzdem gibt es, laut Unicef, weltweit noch immer rund 190,7 Millionen Kinderarbeiter. Weil die Kinder durch einen Job etwas Geld verdienen, halten sich viele Arbeitgeber, die Kinder einstellen, für eine Art „Wohltäter“. In Wahrheit beuten sie die Kinder aber nur aus. Denn diese verdienen, im Gegensatz zu Erwachsenen, nur einen Bruchteil des Lohnes, obwohl sie die gleiche Arbeit leisten.
Laut einer Umfrage würden die meisten Eltern in Entwicklungsländern ihre jungen Kinder nicht zum Arbeiten schicken, wenn die Armut sie nicht dazu zwingen würde. Sie würden lieber selber arbeiten, aber leider bevorzugen die Arbeitgeber häufig die billigeren Arbeitskräfte – die Kinder. Die meisten Kinderarbeiter, leben in Asien und Afrika. Dort arbeiten sie in der Landwirtschaft und Fischerei, in Fabriken, in Steinbrüchen, als Straßenverkäufer oder als Dienstmädchen.
Ich finde es schockierend, dass immer noch so viele Kinder arbeiten und sie im Gegensatz zu mir nur so wenig von ihrer Kindheit haben. Ich hoffe nur, dass es bald nicht mehr erforderlich ist, dass sie so hart arbeiten müssen um zu überleben.
Lisanne Esch, Wassenberg, Betty-Reis-Gesamtschule