Archiv der Kategorie: Städt. Gymnasium Dülken

Liebe im Chatroom – Willst du mit mir gehen?

Ein neuer Zeitvertreib der Jugendlichen bringt die Erwachsenenwelt um den Verstand: das Chatten.

Ob icq, knuddels, msn, skype oder Ähnliches: Immer mehr Teenager verbringen ihre Freizeit damit, vor dem PC zu hocken und mit teils sogar fremden Leuten sinnlose Konversation zu betreiben.

Diese besteht dann zum größten Teil nur aus Abkürzungen wie kp, lol, XD, omg oder hdl. Durch diesen Wirrwarr aus Buchstaben blicken die meisten Erwachsenen schon nicht mehr durch. Aber wenn deren Kleinen dann auch noch anfangen, sich zu teazen oder zu gruscheln, hört alles Verständnis auf.

Dann kommen fragen wie „Könnt ihr denn kein normales Deutsch schreiben?“ oder „Könnt ihr denn nicht auch telefonieren?“. Den Versuch, den Kindern mit Briefpapier um die Ecke zu kommen, haben sie schon längst aufgegeben.

Die Kinder interessiert derweil nicht die Bohne, was die uralten Leute so denken. Die mussten früher ja noch mit Brieftauben kommunizieren, kein Wunder, dass die jetzt neidisch sind, wenn die Jungen so einfach mal eben chatten können.

Und so hämmern sie fröhlich weiter auf ihrer Tastatur rum und schreiben irgendeinem Fremden, dass ihre Eltern total nerven. Der ist ganz verständnisvoll und erzählt von seinem eigenen schrecklichen Leben. Und dann nach nur einer Woche kommt die Frage: „Willst du mit mir gehen, ich glaube, ich habe mich in dich verliebt.“ Und das, ohne diese geliebte Person auch nur einmal gesehen zu haben. Aber man kennt sich ja aus dem Chat und besser als andere, und sie lieben sich wirklich, heißt es. Dass einen Beziehung auf dem Internet beruhend eh nicht funktionieren kann, sehen sie nicht.

Und nicht nur, dass die Jugendlichen im Chat verlernen, was eigentlich Liebe ist, sie verlernen auch noch die deutsche Sprache. Geschrieben wird, wie auch gesprochen wird, also „hasse, willste, dia, so n“. Kinder, die im Internet normales und verständliches Deutsch schreiben, gelten als Streber, Uncoole oder Neuchatter.

Insgesamt sorgen diese so beliebten Chatrooms nur für eine allgemeine Verblödung, anstatt zu besserer Konversation unter den Teens. Aber wenigstens lernen sie so, mit dem Wunderwerk Computer besser umzugehen als ihre Eltern.

Lina Hälscher, Viersen, Städt. Gymnasium Dülken

Asia-Trends – Feng Shui im Klassenzimmer

Nach Sudoku, Wok und Yoga geht der Asien-Wahn weiter. Nun hat auch Feng Shui Deutschland erreicht.

Feng Shui ist die Harmonisierung eines Menschen mit seiner Umgebung durch die besondere Gestaltung der Lebensräume. Das kann beispielsweise bei der Gartenkunst, Hausarchitektur oder in Zimmereinrichtungen vorkommen. Sogar im Klassenzimmer ist Feng Shui ein aktuelles Thema.

Etliche Lehrer bezeugen eine erhebliche Verbesserung der Konzentration im Unterricht durch die Anwendung von Feng Shui. So wurden beispielsweise die Klassenzimmer in freundlichen Farben gestrichen, Teppiche und Blumen in die Klasse gestellt und die Tische in einer freundlicheren U-Form angeordnet.

Fraglich ist, ob diese Wirkung auf die Dauer anhält. Offensichtlich fühlen sich die Schüler nun wohler, was (wegen der U-Form) wahrscheinlich auch die Kommunikation zwischen den Schülern im Unterricht verbessert.

Dann muss der Lehrer entscheiden, was ihm lieber ist: Unkonzentrierte Schüler, die lieber Türmchen aus Radiergummis bauen, statt dem Unterricht zu folgen oder konzentrierte Schüler, die dermaßen multitasking-fähig sind, dass sie sich neben den aufgegebenen Wurzelziehungen auch noch über den tieferen Sinn von Goethes Faust auslassen können und dabei laut sind wie eine Horde wild gewordener Brüllaffen.

Wenn es den Schülern hilft, so ist Feng Shui eine gute Variante zu dem Einheitsgrau in dem die meisten Klassenzimmer gehalten sind.

Ob es den Unterricht beschleunigt ist allerdings eine andere Frage.

Julia Stapels, Viersen, Städt. Gymnasium Dülken