Trotz Niederlage liess sie sich nicht unterkriegen – Malala – ein besonderes Mädchen

Malala Yousafzai wurde am 12. Juli 1997 in Pakistan geboren. Sie wuchs wie alle Mädchen in Pakistan auf – jedenfalls fast.

Schon 2009, als sie elf Jahre alt war, schrieb sie unter dem männlichen Pseudonym Gul Makai einen Blog für die BBC, um die Menschen über die Kriegssituation in Pakistan zu informieren. Damals hatten die pakistanischen Taliban begonnen, Mädchenschulen zu zerstören und die Rechte der Mädchen einzuschränken. Mädchen durften von da an keine öffentlichen Räume ohne Schleier betreten, keinen Spaß in der Öffentlichkeit haben und nicht zur Schule gehen. Trotz der Verbote besuchte Malala jedoch weiterhin eine noch nicht zerstörte Mädchenschule, in der ihr Vater unterrichtete.
Damit brachte sie sich in große Gefahr, denn am 9. Oktober 2012 wurde sie im Schulbus auf dem Weg nach Hause von Taliban lebensgefährlich angeschossen. Kugeln trafen sie an Hals und Kopf. Sie musste in einem Militärkrankenhaus in Peschawar notoperiert werden, weil ein Transport ins Ausland zuerst zu riskant schien. Am 15. Oktober 2012 wurde sie dann trotzdem in ein auf Kopfschussverletzungen spezialisiertes Militärkrankenhaus nach Birmingham (Großbritannien) geflogen. Dort wurde sie erneut operiert und weiter behandelt. Am 19. Oktober 2012 verließ sie zum ersten Mal das Krankenhausbett, aus dem Krankenhaus wurde sie allerdings erst am 7. Februar 2013 entlassen. In dieser Zeit bekam sie viel Post von Bewunderern ihrer Leistung mit Genesungswünschen.
Schon 2011, also vor ihrer Verletzung, wurde sie das erste Mal ausgezeichnet. Sie bekam den nationalen Malala-Friedenspreis Pakistans. Nach ihrer Verletzung wurde sie noch mit elf weiteren Auszeichnungen geehrt. Unter anderem mit dem Memminger Freiheitspreis 1525, dem Sacharow-Preis und dem „Botschafter des Gewissens“ der Amnesty International.
Im Oktober veröffentlichte sie in den USA ihr Biografie „Ich bin Malala: Das Mädchen, das für die Bildung stand und von den Taliban angeschossen wurde“. Seither war sie in vielen Ländern, um Preise entgegen zu nehmen oder sich mit Politikern zu treffen. Sie ist die bisher jüngste Kandidatin für den Friedensnobelpreis. Nachdem sie die erste Zeit in England ohne ihre Eltern verbringen musste, kam ihre Familie 2013 nach England und hat nun eine Aufenthaltsgenehmigung für mindestens drei Jahre.

Charlotte Niemann, 8a, Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium, Viersen