Auf einmal ist die Nachricht da, ganz unerwartet, und man fühlt sich taub. Der Tag, den man fürchtet und niemals erleben wollte, ist da. Ein Mensch, den man kennt und liebt, ist gestorben. Er ist von dir gewichen und wird niemals wiederkommen.
Danach fängt sie an: die Trauer. Der eine verarbeitet sie stumm, in schwarze Gewänder gekleidet, und der andere weint sich seine Augen rot und wund. Doch wie man sie auch verarbeitet, Abschied müssen wir alle nehmen. Uns bleibt selbst vorbestimmt, den Weg in die Kapelle zu machen und uns auf einen Stuhl zu setzen.
Nun geht man den Weg entlang und setzt sich in der Kapelle auf einen Platz. Ganz vorne auf einer Erhöhung steht der geschlossene Sarg. Auf, vor und neben dem Sarg liegen Blumen, an denen Schleifen hängen. Auf den Schleifen steht noch ein letzter Gruß von den Verwandten.
Dann kommt ein Pastor in die Kapelle und tritt auf ein Podest. Er erzählt uns vieles. Wie unser Bekannter war, was er liebte und warum wir ihn liebten. Der Pastor singt mit uns ein Lied und versucht uns beim Abschiednehmen zu helfen. Er reicht den Verwandten, die in der ersten Reihe sitzen, die Hand und geht, nach einer Verbeugung vor dem Grab. Jetzt stehen die ersten Leute auf, gehen nach vorne, verbeugen sich und gehen dann aus der Kapelle raus. Nachdem man sich verbeugt hat und man draußen ist, fährt man nach Hause.
Nun hat man es geschafft, man hat von einem Menschen, den man liebte, Abschied genommen und kann mit seinem Leben weitermachen.
Kristin Koenen, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium