Es wird viel schlechtes über alleinerziehende, arbeitende Mütter gesagt. Meine Mutter ist eine von diesen vielen. Sie führt den Haushalt und geht arbeiten. Manchmal den ganzen Tag.
Natürlich war das früher, als ich noch klein war, nicht so, aber ich merkte wie ihre Stunden immer mehr wurden. Von Monat zu Monat. Um uns über Waser zu halten. Jetzt arbeitet sie alle zwei Wochen ganztags und manchmal auch samstags. Das heißt, dass wir oft sowas zu hören kriegen, wie: „Die Spülmaschiene muss noch ausgeräumt werden!“ oder wenn’s schnell gehen muss: „Ach, da seid ihr ja! In der Küche steht was zum warm machen. Muss auch gleich wieder los. Tschüss!“ Und Schwups-ist sie auch schon zur Tür raus.
Ich fühle mich dann natürlich verpflichtet ihre Anforderungen zu erfüllen (mein Bruder nicht). Leider gibt es auch Familien, bei denen das nicht so glatt läuft wie bei uns. Zum Beispiel weil die Kinder zu faul und viel zu „beschäftigt“ sind.
Manchmal kann meine Mutter auch nicht zu Informationsabenden oder Stammtischen kommen. Ich kriege dann sowas zu hören, wie: „Wo war deine Mutter denn gestern schon wieder?“ Ich spare mir dann die Antwort und finde, sie sollten selbst mal nachdenken.
Kathrin Schulz-Theißen, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium