In fast jedem Haushalt gibt es Produkte, die an Tieren getestet wurden: Der Nagellack, das Haarspray und sogar die Zahnpasta mussten dafür herhalten, obwohl es für die EU seit dem 11. März 2013 ein Verbot des Testens von Kosmetika und deren Inhaltsstoffen an Tieren gibt.
Die Versuche werden eigentlich zur Sicherheit der Verbraucher durchgeführt, jedoch sind zwischen Tieren und Menschen zu große Unterschiede, um diese Sicherheit zu gewährleisten. Ein gutes Beispiel dafür sind Vogelbeeren: Während Vögel diese sehr gerne und oft essen, sind sie für uns Menschen in großen Mengen schädlich. Deswegen erfüllen Tierversuche nicht mal ihren einzigen Zweck – in manchen Ländern, wie zum Beispiel China, sind sie trotzdem Pflicht.
Manche Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Jojoba- und Olivenöl, wurden außerdem unnötigerweise getestet, denn, wie jeder weiß, sind diese Öle nicht schädlich. Firmen testeten sie für 100-prozentige Sicherheit trotzdem. Wenn ein Produkt trotz des Verbotes in der EU verkauft wird, gibt es drei Möglichkeiten, wie es in die Läden kommen konnte:
1. In der EU gibt es Unstimmigkeiten, ob Rohstoffe auch unter Inhaltsstoffe (welche eben nicht getestet werden dürfen) fallen. So gehören Rohstoffe also zu den Chemikalien und können weiter an Tieren getestet werden.
2. Das Verkaufsverbot muss von den einzelnen EU-Staaten überprüft werden und da manchen ärmeren Länder dazu oft Wissen und Geld fehlt, kommen diese Kosmetikprodukte trotzdem in den Handel.
3. Außerdem gilt das Verbot des Testens an Tieren nur für zukünftige Kosmetika. Das heißt, dass ältere Produkte, die an Tieren getestet wurden, noch auf dem Markt zu kaufen sind.
Ansonsten können alle Konzerne Tierversuche durchführen, solange diese Produkte nicht in die EU gelangen. Die Tierversuche für Kosmetikprodukte sind also trotz des Verbotes weiterhin ein großes Problem, denn solange kein weltweites Verbot existiert, werden immer noch viele Tiere dafür leiden müssen. Und je mehr neue Kosmetika auf den Markt kommen, desto mehr Tierversuche werden durchgeführt.
Wenn Sie etwas gegen Tierversuche unternehmen möchten, dann gibt es dafür nur eine Lösung, nämlich nur noch Produkte zu kaufen, die in irgendeiner anderen Weise getestet wurden. Ob eine Firma Tierversuche durchführt, können Sie in verschiedenen Listen nachlesen. Die zwei sichersten sind die Humane Cosmetic Standard (HCS), welches ein in Europa und der USA verbreitetes Siegel der European Coalition to End Animal Experiments hat, auf dem ein springendes Kaninchen zu sehen ist, und die Positiv-Liste des Deutschen Tierschutzbundes.
Marie Saveur, 8b, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium Viersen